Naturschutzgebiet Schlichemtal (Epfendorf)
 

Die folgenden Kapitel enthalten Attraktionen, Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten der Pflanzenwelt (Flora) im Naturschutzgebiet Schlichemtal (Gemeinde Epfendorf, Schwarzwald) für Pflanzen-Interessierte und Gärtner (Hobbygärtner, Landschaftsgärtner).

 

Inhaltsverzeichnis

  1. Lage und Vegetationstypen
  2. Wiesentypen in Flussniederungen
    1. Kohldistelwiesen (Cirsio-Polygonetum bistorta)
    2. Salbei-Glatthaferwiesen (Salvio-Arrhenatheretum)
    3. Tal-Glatthafer-Wiesen
  3. Flußbegleitende Pflanzengesellschaften
    1. Goldkälberkropf-Gesellschaft (Chaerophylletum aurei)
    2. Sumpfstorchschnabel-Mädesüß-Flur (Filipendulo-Geranietum palustris)
    3. Rispenseggen-Ried (Caricetum paniculatae)
    4. Bach-Eschen-Erlenwald (Stellario-Alnetum glutinosae)
  4. Waldtypen am Südhang
    1. Ahorn-Linden-Wald
    2. Steinsamen-Eichen-Wald
    3. Geißklee-Föhrenwald (Cytiso-Pinetum)
  5. Waldarten am Nordhang
    1. Platterbsen-Buchen-Tannenwald
    2. Ahorn-Eschen-Schluchtwald
  6. Vegetation auf Felsen und der Trockenhänge
    1. Pfingstnelken-Flur
    2. Blutstorchschnabel-Hirschwurz-Saum
    3. Felsbirnen-Gebüsch
  7. Wacholderheiden und Halbtrockenrasen

Lage und Vegetationstypen

Das Schlichemtal im Naturraum Obere Gäue in Baden-Württemberg ist mit einer Fläche von 216,6 ha das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Rottweil.

Es befindet sich zu 90% in der Gemeinde Epfendorf im Oberen Neckartal zwischen Rottweil und Oberndorf am Neckar sowie zu 10% in der Gemeinde Dietingen zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb.

Das steilwandige Schlichemtal ist durch den Schlichem entstanden, einem Mittelgebirgs-Fluß im Landkreis Rottweil und Zollernalbkreis (Region Neckar-Alb), der bei Epfendorf in den oberen Neckar fliesst.

Im Schlichemtal befindet sich auch das im Jahr 2014 eingeweihte Naherholungsgebiet Oberes Schlichemtal, angrenzend an den Ortenberg und den Plettenberg, den höchsten Bergen in der Schwäbischen Alb.

Geprägt ist das Naturschutzgebiet Schlichemtal durch folgende Vegetationstypen:

 

  • Wiesentypen in Flussniederungen (Flussauen)

  • Pflanzengesellschaften am Flußufer

  • Waldfreie Felsen und Trockenhänge

  • Waldtypen am Südhang

  • Waldarten am Nordhang

  • Wacholderheiden und Halbtrockenrasen am Südhang

 

Die verschiedenen Vegetationstypen werden nachfolgend kurz dargestellt.

 

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Wiesentypen in Flussniederungen

Im Naturschutzgebiet Schlichemtal wachsen folgende drei Wiesentypen:

 

  • Kohldistelwiese (Cirsio-Polygonetum bistorta)

  • Salbei-Glatthaferwiese (Salvio-Arrhenatheretum)

  • Tal-Glatthafer-Wiese (Arrhenatheretum elatioris)

 

Die Wiesentypen werden nachfolgend kurz mit den dort typischerweise wachsenden Pflanzengesellschaften beschrieben.

 

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Kohldistelwiesen (Cirsio-Polygonetum bistorta)

In den Flussniederungen im Naturschutzgebiet Schlichemtal sind sog. Feuchtwiesen zu finden, deren Feuchtigkeit je nach Jahreszeit durch Hochwasser und Tiefwasser oder vom Grundwasser-Stand geprägt sind.

Die zeitweise überschwemmten Feuchtwiesen sind sehr artenreiche Biotope, die wegen ihrer guten Wasserversorgung traditionell in ihrem Bestand gefährdet sind.

Sei es, dass sie durch Entwässerung in Fettwiesen oder durch Umbruch in Ackerland umgewandelt werden.

Im Naturschutzgebiet Schlichemtal sind die Feuchtwiesen als Kohldistelwiese (Cirsio-Polygonetum bistorta) ausgebildet, auf denen folgende Pflanzenarten wie Süßgräser, Wildkräuter, Unkräuter, Wildsalate, Heilkräuter und wilde Blumenarten wachsen:

 

Wildblumen-Arten

 

  • Große Bibernelle (Pimpinella major), Verwendung als Wurzeltee

  • Scharfe Hahnenfuß (Ranunculus acris), ein Dauerblüher

  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), eine Orchideen-Art

  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis), eine Bürstenblume

  • Kuckucks-Lichtnelke (Silene flos-cuculi)

  • Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Becherblume

  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Stieltellerblume

  • Sumpfdotterblume (Caltha palustris), auch Sumpf-Dotterblume

  • Trollblume (Trollius europaeus)

 

Süßgräser-Arten

 

  • Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)

  • Gewöhnliches Rispengras (Poa trivialis)

  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)

  • Wald-Simse (Scirpus sylvaticus), auch Gewöhnliche Waldbinse

 

Wildkräuter

 

  • Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)

  • Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)

 

Unkraut-Arten

 

  • Behaarter Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)

  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre), auch Duwock

  • Waldsimse (Scirpus silvaticus)

 

Wildsalat

 

  • Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), auch Kohldistel,

  • Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

 

Heilkräuter

 

  • Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)

  • Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)

 

Das vorherrschendes Gras auf einer Kohldistelwiese ist der Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis) und die vorherrschende Pflanzenart ist die namensgebende Kohldistel (Cirsium oleraceum).

 

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Salbei-Glatthaferwiesen (Salvio-Arrhenatheretum)

An trockenen, kalkreichen und schwer zu bewirtschaftenden Hanglagen kann eine Salbei-Glatthafer-Wiese (Salvio-Arrhenatheretum) mit folgenden Pflanzenarten wie Wildblumen, Süßgräser, Hülsenfrüchtler und Wildkräuter wachsen:

 

Wildblumen / Wiesenblumen:

 

  • Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis)

  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)

  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), ein Dauerblüher

  • Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)

  • Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum)

  • Große Klappertopf (Rhinanthus angustifolius)

  • Brand-Knabenkraut (Neotinea ustulata), eine Orchideenart

  • Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare), eine Trauerblume

  • Wiesensalbei (Salvia pratensis)

  • Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata)

 

Süßgräser

 

  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)

  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)

  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)

  • Flaumiger Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), auch Flaumhafer

 

Hülsenfrüchtler

 

  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), ein Dauerblüher und eine Fahnenblume

  • Echter Wundklee (Anthyllis vulneraria), ein Dauerblüher

 

Wildkräuter

 

  • Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)

  • Gewöhnliche/Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

 

Die vorherrschende Grasart auf der meist in südlicher Hanglage vorkommenden Salbei-Glatthafer-Wiese ist die Aufrechte Trespe.

Weil auf einer Salbei-Glatthaferwiese keine Frühlingsblumen wie Hahnenfuß und Löwenzahn vorkommen, blüht dieser Wiesentyp nicht leuchtend gelb, sondern blau wegen dem dominierenden, blaublühenden Wiesen-Salbei.

 

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Tal-Glatthafer-Wiesen

Glatthaferwiesen (Arrhenatheretum elatioris) sind klassische Blumenwiesen an halbtrockenen und nährstoffreichen Standorten, die heute wegen der intensiven Landwirtschaft im Flachland nur noch selten vorkommen.

Eine Glatthaferwiese als bunt blühende Blumenwiese entspricht dem Idealbild von blühenden Landschaften.

Sie liefert Nektar bzw. Pollen für Bestäuber wie Schmetterlinge, Schwebfliegen oder Wildbienen und bietet vielen Tierarten einen unverzichtbaren Lebensraum.

Zu den botanischen Sehenswürdigkeiten auf einer Glatthaferwiese zählen folgende Pflanzenarten wie Süßgräser, Hülsenfrüchtler, Wildgemüse, Wildkräuter, Wildblumen und Unkräuter:

 

Süßgräser

 

  • Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis)

  • Glatthafer (Arrhenatherum elatius), dominierende, namensgebende Grasart

  • Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens)

  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)

  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)

  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)

  • Flaumiger Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens)

 

Hülsenfrüchtler

 

  • Mittlerer Klee (Trifolium medium)

  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)

  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)

  • Zaun-Wicke (Vicia sepium)

 

Wildgemüse

 

  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)

  • Wilde Möhre (Daucus carota subsp. carota)

  • Pastinak (Pastinaca sativa)

 

Wildkräuter

 

  • Große Bibernelle (Pimpinella major)

  • Frauenmantel (Alchemilla), verschiedene Arten

  • Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa)

  • Mittlerer Wegerich (Plantago media)

 

Wildblumen / Wiesenblumen

 

  • Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)

  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), ein Dauerblüher

  • Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)

  • Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris), ein Dauerblüher

  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)

  • Rote Lichtnelke (Silene dioica), mit Stieltellerblüte

  • Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia), ein Dauerblüher

  • Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum), eine Schnittblume

  • Wiesen-Pippau (Crepis biennis), ein Dauerblüher

  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)

  • Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)

 

Gelb blühendes Gewöhnliches Ferkelkraut, botanischer Name Hypochaeris radicata, mit der Blumenform der Körbchenblumen
Bild: Gewöhnliches Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) im Herbst (Ende September), ein Dauerblüher

 

Unkräuter

 

  • Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis)

  • Gewöhnliche Braunelle (Prunella vulgaris)

  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)

  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)

  • Weißes Labkraut (Galium album)

  • Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum)

  • Kleine Sommerwurz (Orobanche minor)

  • Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata)

  • Acker-/Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis), Dauerblüher

 

Blau-violett blühender Gamander-Ehrenpreis, botanischer Name Veronica chamaedrys, mit Großaufnahme der Blüten
Bild: Blühender Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) im Frühling (Mitte Mai)

 

Die aus der Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchtler stammende Sommerwurz wächst als Parasit z.B. auf dem Klee, weshalb sie auch als Kleewürger bezeichnet wird.

Der Spitzwegerich (Plantago lanceolata) kommt ebenfalls auf Glatthafer-Wiesen vor, jedoch nicht ausschließlich auf Feuchtwiesen.

 

Hinweis:

 

Die Floristisch-soziologischen Arbeitsgemeinschaft e.V. (FlorSoz) in Osnabrück (Niedersachsen) hat die in ihrem Bestand stark bedrohte Glatthaferwiese zur Pflanzengesellschaft des Jahres 2019 ausgerufen.

Dadurch soll die Bedeutung, Schutzbedürftigkeit und Biodiversität dieser Pflanzengesellschaften in das öffentliche Interesse gerückt werden.

 

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Flußbegleitende Pflanzengesellschaften

Im Naturschutzgebiet Schlichemtal wachsen folgende Pflanzengesellschaften (Phytozoenosen) entlang des Flusses:

 

  • Goldkälberkropf-Gesellschaft (Chaerophylletum aurei)

  • Sumpfstorchschnabel-Mädesüß-Flur (Filipendulo-Geranietum palustris)

  • Bach-Eschen-Erlenwald (Stellario-Alnetum)

 

Die Pflanzengesellschaften mit ihrer typischen Zusammensetzung von Pflanzen-Arten aufgrund bestimmter Standortbedingungen werden nachfolgend kurz beschrieben.

 

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Goldkälberkropf-Gesellschaft (Chaerophylletum aurei)

Entlang des Flusses Schlichem wächst eine Goldkälberkropf-Pflanzengesellschaft (Chaerophylletum aurei), in der die folgenden Pflanzenarten wie Süßgräser, Hülsenfrüchtler, Wildblumen, Unkräuter, Wildkräuter und Heilpflanzen vorkommen:

 

Süßgräser

 

  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)

  • Gewöhnliche Knäuelgras (Dactylis glomerata)

  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)

  • Kriech-Quecke (Elymus repens)

  • Einjähriges Rispengras (Poa annua)

  • Gewöhnliches Rispengras (Poa trivialis)

 

Hülsenfrüchtler

 

  • Weißklee (Trifolium repens)

  • Wiesenklee (Trifolium pratense)

 

Wildblumen

 

  • Quellen-Hornkraut (Cerastium fontanum)

  • Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia)

 

Unkraut-Arten

 

  • Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum), eine Giftpflanze

  • Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)

  • Gemeine Rainkohl (Lapsana communis), eine Körbchenblume

 

Wildkräuter, Wildgemüse

 

  • Stumpfblättrige Ampfer (Rumex obtusifolius)

  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)

  • Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)

  • Breitwegerich (Plantago major)

  • Große Brennnessel (Urtica dioica), Verwendung als Blättertee

  • Gewöhnlicher Giersch (Aegopodium podagraria)

  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), auch Knoblauchskraut

  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) oder Ackerdistel

  • Weiße Taubnessel (Lamium album), Lippenblume und Dauerblüher

 

Heilpflanzen

 

  • Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris)

  • Gewöhnliches Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)

  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)

  • Vogelknöterich (Polygonum aviculare)

 

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Sumpfstorchschnabel-Mädesüß-Flur (Filipendulo-Geranietum palustris)

Nur vereinzelt gibt es im Naturschutzgebiet Schlichemtal an einigen Gräben eine Sumpfstorchschnabel-Mädesüß-Flur (Filipendulo-Geranietum palustris).

In dieser Pflanzengesellschaft wachsen typischerweise folgende Pflanzen:

 

  • Große Brennnessel (Urtica dioica)

  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)

  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)

  • Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria)

  • Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre), für feuchte Böden

  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

 

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Rispenseggen-Ried (Caricetum paniculatae)

Eine weitere Pflanzengesellschaft findet sich im langgestreckten Flußgebiet Mooswiesen in Form von einem Rispenseggen-Ried (Caricetum paniculatae) mit folgenden typischen Pflanzen:

 

  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)

  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre), auch Duwock

  • Rispen-Segge (Carex paniculata)

  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)

  • Röhriger Wasserfenchel (Oenanthe fistulosa)

  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)

 

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Bach-Eschen-Erlenwald (Stellario-Alnetum glutinosae)

Entlang der Schlichem wächst als Pflanzengesellschaft ein Bach-Eschen-Erlenwald (Stellario-Alnetum glutinosae) als sog. Galeriewald mit folgenden Laubbäumen:

 

  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), vgl. Ahorne

  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)

  • Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), vgl. Eschen

  • Rotbuche (Fagus sylvatica), nur vereinzelt verbreitet

 

Am Flußufer im Schlichemtal wachsen keine Nadelbäume wie Eiben, Fichten, Kiefern (Föhren), Lärchen, Tannen oder Wachholder.

Dort kommen nur Bäume vor, die auch in freier Natur an Bach- und Flußläufen oder Seeufern vorkommen wie Erlen, Eschen, Pappeln und Weiden.

Folgende krautige Pflanzen wachsen in der Pflanzengesellschaft von einem Bach-Eschen-Erlenwald an halbschattigen Standorten:

 

  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)

  • Große Brennnessel (Urtica dioica)

  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Wildblume

  • Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)

  • Gewöhnlicher Giersch (Aegopodium podagraria)

  • Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon)

  • Hain-Greiskraut (Senecio nemorensis)

  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans), ein Bodendecker

  • Gewöhnliche Haselwurz (Asarum europaeum)

  • Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), mit Tellerblüte

  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)

  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)

  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)

  • Wald-Segge (Carex sylvatica)

  • Großes Springkraut (Impatiens noli-tangere), eine Rachenblume

  • Wald-/Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)

  • Welliges Sternmoos (Plagiomnium undulatum)

  • Waldsauerklee (Oxalis acetosella)

  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)

 

Innerhalb der Waldgesellschaft wachsen vereinzelt auch Wildsträucher wie der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), einem Obststrauch.

 

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Waldtypen am Südhang

Wegen unterschiedlicher Hangneigung, Sonneneinstrahlung, Wasserverhältnisse und Durchwurzelbarkeit der Böden haben sich am Südhang unterschiedliche Waldtypen herausgebildet.

Sie gehen fließend ineinander über und sind im Naturschutzgebiet Schlichemtal nur vereinzelt dicht geschlossen.

Die Waldtypen beinhalten neben Bäumen auch Sträucher, krautige Pflanzen, Bodendecker und Sporenpflanzen (Farne, Flechten, Moose).

Ahorn-Linden-Wald

Im Waldtyp des Ahorn-Linden-Waldes (Tilio-Acerion) dominieren die folgenden Baumarten:

 

  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)

  • Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior)

  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)

  • Bergulme (Ulmus glabra)

 

Als weitere Gehölze kommen folgende Sträucher vor:

 

  • Gemeine Pimpernuss (Staphylea pinnata)

  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa), ein Fruchtstrauch

 

In der Krautschicht in Bodennähe kommen bei diesem Waldtyp folgende seltenen, krautigen Pflanzen vor:

 

  • Bärlauch (Allium ursinum), mit Blumenzwiebel

  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)

  • Wald-Geißbart (Aruncus dioicus), an schattigen Standorten

  • Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon)

  • Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium)

  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum), auch Stinkender Storchschnabel

  • Ausdauerndes Silberblatt (Lunaria rediviva), auch Mondviole, stark duftend

  • Waldmeister (Galium odoratum), stark duftend

  • Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), eine Giftpflanze

 

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Steinsamen-Eichen-Wald

Im Waldtyp des Steinsamen-Eichenwaldes oder Eichen-Elsbeeren-Waldes (Quercion pubescenti-petraeae) dominieren die Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Flaum-Eiche (Quercus pubescens).

In geringerem Umfang wachsen dort auch mittelgroße Bäume wie der Speierling (Sorbus domestica), die Wild-Birne (Pyrus pyraster), ein Obstbaum, oder der Feld-Ahorn (Acer campestre).

Folgende Sträucher kommen in Steinsamen-Eichen-Wäldern vor:

 

  • Blutroter/Roter Hartriegel (Cornus sanguinea), Vogelstrauch

  • Gelber Hartriegel (Cornus mas), ein Blütenstrauch

  • Purgier-Kreuzdorn (Rhamnus cathartica), ein Giftstrauch

  • Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare), ein halb-immergrüner Strauch

  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), ein sommergrüner Kleinstrauch

  • Warzen-Spindelstrauch (Euonymus verrucosus), ein sommergrüner Laubstrauch

  • Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna), ein Dornenstrauch

 

In der Krautschicht wachsen bei diesem Krauttyp folgende seltene, krautige Pflanzen:

 

  • Eiblättriges Bingelkraut (Mercurialis ovata)

  • Violetter Dingel (Limodorum abortivum)

  • Südliches Mariengras (Hierochloe australis)

  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)

  • Blaurote Steinsame (Aegonychon purpurocaeruleum)

  • Kanten-Wolfsmilch (Euphorbia angulata)

  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), ein Süßgras

 

Ferner wächst dort als Besonderheit die Echte Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), eine Klemmfallenblume.

 

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Geißklee-Föhrenwald

Im Waldtyp des Geißklee-Föhrenwaldes (Cytiso-Pinetum) im Bereich der Felsen dominiert die Wald-Kiefer/Föhre (Prunus sylvestris).

Folgende Sträucher kommen in Geißklee-Föhrenwäldern vor:

 

  • Schwarzwerdendes Geißklee (Cytisus nigricans)

  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)

  • Echter Seidelbast (Daphne mezereum), mit Stieltellerblüten

  • Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum), mit Stieltellerblüten

  • Gemeiner Wacholder (Juniperus communis), eine Konifere

  • Zwerg-Wacholder (Juniperus communis var. saxatilis)

 

Bei diesem Waldtyp wachsen in der Krautschicht folgende seltene, krautige Pflanzen:

 

  • Wald-Akelei (Aquilegia vulgaris), eine Röhrenblume und Trauerblume

  • Rauer Alant (Pentanema hirtum)

  • Schwarzwerdendes Geißklee (Cytisus nigricans)

  • Hirschwurz (Peucedanum cervaria)

  • Gewöhnliche Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)

  • Immenblatt (Melittis melissophyllum)

  • Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris)

  • Maiglöckchen (Convallaria majalis), sehr stark giftige Duftblume und Schnittblume

  • Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), eine schwache Giftblume

  • Niedrige Segge (Carex supina), auch Steppen-Segge

  • Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum), beliebte, winterharte Balkonblumen

  • Waldvöglein (Cephalanthera), verschiedene Arten

 

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Waldarten am Nordhang

Der Nordhang im Naturschutzgebiet Schlichemtal ist im Unterschied zum Südhang vollständig mit Wald bestockt.

Weil der Nordhang früher wenig bis gar nicht bewirtschaftet wurde, haben sich dort zwei Waldarten mit natürlich zusammensetzten Baumarten herausgebildet.

Platterbsen-Buchen-Tannenwald

In der Waldart vom Platterbsen-Buchenwald mit Tannen (Lathyro-Fagetum mit Abies alba) dominieren Rot-Buchen (Fagus sylvatica) und Weiß-Tannen (Abies alba), deren Anteil vereinzelt mehr als die Hälfte beträgt.

Sträucher bzw. Wildsträucher sind im gesamten Platterbsen-Buchen-Tannenwald am Nordhang nicht zu finden.

Im Frühjahr dominieren in der blühenden Krautschicht die namensgebende Frühlings-Platterbse (Lathyrus vernus) und der Bärlauch (Allium ursinum).

Darüber hinaus wachsen in einem Platterbsen-Buchen-Tannenwald folgende krautige Pflanzen:

 

  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)

  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa)

  • Ähriges Christophskraut (Actaea spicata)

  • Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon)

  • Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum)

  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)

  • Echter Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)

  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)

 

Folgende Grasarten (Sauergräser und Süßgräser) wachsen in der Waldart des Platterbsen-Buchen-Tannenwaldes:

 

  • Wald-Bingelkraut/Wildhanf (Mercurialis perennis)

  • Wald-Flattergras (Milium effusum)

  • Nickendes Perlgras (Melica nutans)

  • Wald-Sanikel (Sanicula europaea)

  • Wald-Segge (Carex sylvatica)

  • Wald-Trespe (Bromus benekenii)

 

Die Bestände in der Krautschicht gehen weitgehend zurück, wenn die sich bildenden Blätter der Buchen-Laubbäume so dicht werden, dass kaum noch Licht bis zum Waldboden durchdringen kann.

 

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Ahorn-Eschen-Schluchtwald

In den schattigen Bereichen "Vordere Halde“, "Steigle“ und "Vorderer Wald“ im Naturschutzgebiet Schlichemtal wächst als Waldart ein Bergahorn-Eschen-Schluchtwald (Aceri-Fraxinetum).

Diese Waldart am Nordhang findet sich typischerweise an Steilhängen mit feuchten Böden und feuchter Luft.

Der Ahorn-Eschen-Schluchtwald wächst an sehr steilen und damit inistabilen Hängen, deren Gesteinsschichten laufend Erosion durch Frost und Wasser ausgesetzt sind.

Hinzu kommt, dass Baumwurzeln im oberen Bereich im Laufe der Zeit Felsen aufspalten und dadurch zusätzlich Steinbrocken und feineres Bodenmaterial talabwärts befördert werden.

Im Schluchtwald sind Bergahorn (Acer pseudoplatanus), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und Bergulmen (Ulmus glabra) die dominanten Baumarten.

In geringerem Umfang wachsen in Ahorn-Eschen-Schluchtwäldern (Aceri-Fraxinetum) auch der Spitzarhorn (Acer platanoides) und die Sommerlinde (Tilia platyphyllos).

Diese Laubbäume vertragen die geringe Bodenfestigkeit an Steilhängen besser als Rot-Buchen (Fagus sylvatica), weshalb Buchen in einem Schluchtwald kaum zu finden sind.

Besonders häufig kommen Sträucher wie die Gewöhnliche / Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) und der Rote Holunder (Sambucus racemosa) vor.

In den schattigen Felsspalten des Ahorn-Eschen-Schluchtwaldes wachsen neben feuchtigkeitsliebenden Stauden auch die folgenden Moose und Farne:

 

  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)

  • Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina)

  • Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium)

  • Neckermoos (Neckera crispa)

  • Gelappter Schildfarn (Polystichum aculeatum), auch Glanzschildfarn

  • Echtes Sternmoos (Mnium stellare)

  • Braunstieliger Streifenfarn (Asplenium trichomanes)

  • Rankendes Trugzahnmoos (Anomodon viticulosus)

 

Zwei dieser Farnarten, der Streifenfarn und der Blasenfarn, können auch in einem feucht-schattigen Steingarten gepflanzt werden (vgl. Steingartenpflanzen).

In der Krautschicht im Schluchtwald können folgende krautige Pflanzen wachsen:

 

  • Große Brennnessel (Urtica dioica)

  • Ähriges Christophskraut (Actaea spicata)

  • Wald-Geißbart (Aruncus dioicus)

  • Fuchssches/Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus, Syn.: Senecio fuchsii)

  • Platanenblättriger/Platanen-Hahnenfuß (Ranunculus platanifolius)

  • Behaarter/Bach-Kälberkropf (Chaerophyllum hirsutum)

  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)

  • Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium alternifolium)

  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)

  • Ausdauerndes/Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva), auch Mondviole

  • Großes/Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere), auch Wald-Springkraut

  • Stinkender Storchschnabel/Ruprechtskraut (Geranium robertianum)

 

Schluchtwälder zählen nach dem Bundesnaturschutzgesetz (§30) zu den automatisch geschützten Biotopen.

 

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Vegetation auf Felsen und der Trockenhänge

Auf den Felsen und den Trockenhängen im Naturschutzgebiet Schlichemtal gibt es folgende drei Formen der Vegetation (Gesamtheit von Pflanzengesellschaften):

 

  • Pfingstnelken-Flur (Diantho-Festucetum pallentis): auf Felsen

  • Blutstorchschnabel-Hirschwurz-Saum (Geranio-Peucedanetum cervariae): an steilen Hängen

  • Felsbirnen-Gebüsch (Cotoneastro-Amelanchieretum): auf Felsen

 

Die drei besonders schützenswerten Pflanzengesellschaften in der Vegetation werden nachfolgend beschrieben.

 

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Pfingstnelken-Flur

Auf den Felsen im Naturschutzgebiet Schlichemtal wächst eine Pfingstnelken-Flur (Diantho-Festucetum pallentis).

Die dominanten Pflanzenarten in dieser Pflanzengesellschaft sind die namensgebende Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) und der Bleiche Schwingel (Festuca pallens).

Als weitere Wildblumen wachsen dort noch die Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum), die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) und die Große Fetthenne (Hylotelephium telephium), eine Herbstblume.

Vereinzelt kommt in der Pfingstnelkenflur der Nordische Streifenfarn (Asplenium septentrionale) vor, der farn-untypisch Sonne und Trockenheit bevorzugt und deshalb auch auf Trockenmauern und im Steingarten wächst.

 

Rundblättrige Glockenblume, botanischer Name Campanula rotundifolia, mit blass-lila Blüte und Wassertropfen
Bild: Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) und Wassertropfen, eine Glocken-/Trichterblume

 

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Blutstorchschnabel-Hirschwurz-Saum

An steilen Hängen im Naturschutzgebiet Schlichemtal wächst ein sog. Blutstorchschnabel-Hirschwurz-Saum (Geranio-Peucedanetum cervariae).

In dieser Pflanzengesellschaft sind die dominanten Pflanzenarten der namensgebende Hirschwurz-Haarstrang (Peucedanum cervaria) und der Blutrote Storchschnabel (Geranium sanguineum).

Darüber hinaus können folgende krautige Pflanzen im Blutstorchschnabel-Hirschwurz-Saum vorkommen:

 

  • Berg-/Kalk-Aster (Aster amellus), Körbchenblume und Dauerblüher

  • Hügel-Erdbeere (Fragaria viridis)

  • Echter Gamander (Teucrium chamaedrys)

  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)

  • Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus)

  • Traubige Graslilie (Anthericum liliago)

  • Sichelblättriges Hasenohr (Bupleurum falcatum)

  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum)

  • Hügel-Klee (Trifolium alpestre), ein Hülsenfrüchtler

  • Bunte Kronwicke (Securigera varia)

  • Blaugrünes Labkraut (Galium glaucum)

  • Mittleres Leinblatt (Thesium linophyllon)

  • Nickendes Leimkraut (Silene nutans)

  • Oregano (Origanum vulgare, wichtige Futterpflanze im Schmetterlingsgarten)

  • Gewöhnliche Straußmargerite (Tanacetum corymbosum)

  • Raues / Rauhaariges Veilchen (Viola hirta)

  • Aufrechter Ziest (Stachys recta)

 

Außerdem gibt es in der Vegetation eine Reihe von Gräsern aus der Pflanzenfamilie der Süßgräser (Poaceae):

 

  • Schmalblättriges Wiesen-Rispengras (Poa angustifolia)

  • Derber Schaf-Schwingel (Festuca heteropachys)

  • Aufrechte Trespe (Bromus erectus)

  • Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)

 

Ferner wachsen in der Pflanzengesellschaft Dornensträucher, die auch als Vogelschutzhecken oder allgemein undurchdringbare Schutzhecken im Garten Verwendung finden:

 

  • Felsen-Rose (Rosa spinosissima), auch Feldrose

  • Hunds-Rose (Rosa canina), auch Heckenrose

  • Schlehdorn (Prunus spinosa)

 

Vereinzelt finden sich im Blutstorchschnabel-Hirschwurz-Saum auch der Echte Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) oder die Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), beides Giftstauden mit Pflanzengiftstoffen.

 

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Felsbirnen-Gebüsch

An steilen und sonnigen Felsen im Naturschutzgebiet Schlichemtal wächst als Pflanzengesellschaft ein sog. Felsbirnen-Gebüsch (Cotoneastro-Amelanchieretum), in dem folgende Klein- und Zwergsträucher dominieren:

 

  • Gewöhnliche / Gemeine Felsenbirne (Amelanchier ovalis)

  • Filz-Steinmispel (Cotoneaster tomentosus)

  • Gewöhnliche Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus)

 

Die Zwergmispel wird Im Garten als Zierstrauch wegen ihrer dekorativen Früchte gepflanzt, die den Kleinstrauch auch als Futter-Strauch für heimische Gartenvögel prädestinieren.

Die Felsenbirne findet im Garten in naturnahen Schmetterlingshecken als wertvolle Nektar- und Futterpflanze für Schmetterlinge Verwendung.

Zur weiteren Vegetation in der Pflanzengesellschaft "Felsbirnen-Gebüsch" zählen:

 

  • Echte Berberitze/Sauerdorn (Berberis vulgaris)

  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)

  • Wild-Rosen (Rosa), verschiedene seltene Arten

  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), beliebte Zierpflanze

  • Schaf-Schwingel (Festuca ovina agg.), verschiedene Arten

  • Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)

  • Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)

  • Echter Salomonssiegel (Polygonatum odoratum), eine Giftpflanze

  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)

 

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Wacholderheiden und Halbtrockenrasen

In früheren Zeiten wurde ein Großteil des Südhangs im Naturschutzgebiet Schlichemtal als Schafweide genutzt.

Deshalb konnten sich immergrüne Wacholderheiden und mehrere Halbtrockenrasen bilden anstelle von Büschen.

Heute gibt es nur noch in den Bereichen Geißrücken, Ramsteiner Mühle, Maurensteig und Steinethalde am Südhang wenige Wacholderheiden und Halbtrockenrasen, weil diese als Schaf- und Ziegenweide genutzt werden.

 

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