Trauerblumen: Grabblumen und Friedhofsblumen
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Arten, Sorten, Beispiele
    1. Im Frühjahr
    2. Im Sommer
    3. Im Herbst
    4. Im Winter
  3. Was bedeuten Farben bei Blumen?
  4. Rosen als Grabbepflanzung
  5. Blumen fürs Grab im Winter
  6. Aufwand der Grabpflege verringern
  7. Vergleich sommer-/immergrüner Grabpflanzen
  8. Weitere Bilder und Detail-Fotos

Definition

Was sind Grabblumen und Friedhofsblumen? Der Begriff "Grabblume" oder "Friedhofsblume" (englisch: grave flowers, cemetery flowers) stammt nicht aus der Botanik.

Er bezeichnet in diesem Lexikon einjährige oder mehrjährige Blumen-Arten, die nach der Beerdigung zum Bepflanzen von Gräbern und Grabstätten auf Friedhöfen verwendet werden.

Der Begriff "Trauerblume" (englisch: funereal flower) bezeichnet darüber hinaus Blumenarten, die als Sarg- und Urnen-Schmuck zum Einsatz kommen.

Ferner werden Trauerblumen bei der Trauerfeier in Vasen aufgestellt, den engen Angehörigen als Trauerstrauß überreicht und nach der Beerdigung als Grabgestecke oder Grabkränze aufs Grab gelegt.

Für die Grabgestaltung eignen sich besonders langblühende Beetblumen, die relativ pflegeleicht und mehrjährig haltbar sind und von ihren Farben und Formen her mit dem Grabmal harmonieren.

Natürlich können auch Blumen für das Grab ausgewählt werden, die dem Trauerndem besonders gefallen oder die dem Verstorbenen besonders gefallen haben bzw. ihn charakterisieren.

Um in der Trauer "Blumen sprechen lassen" zu können, ist es allerdings notwendig, dass bei der Auswahl von Trauerblumen für die Beerdigung deren Bedeutung und Symbolik bekannt sind (vgl. weiter unten).

 

Friedhof mit Grabsteinen und bepflanzten Grabstätten im Oktober
Bild: Friedhof mit Grabsteinen und bepflanzten Grabstätten im Mai in Oberbayern *

 

 

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Arten, Sorten, Beispiele

Welche Grabblumen gibt es? Welche Blumen sind Trauerblumen? Welche Blumen eignen sich für den Friedhof, die Beerdigung oder fürs Grab? Welche Blumen stehen für Trauer?

Für Trauernde kann die Auswahl geeigneter Grabblumen für eine Beerdigung und die Grabgestaltung keine leichte Aufgabe sein. Gleiches gilt bei der Auswahl geeigneter Trauerblumen für eine Trauerfeier oder einen Trauerstrauß.

Hilfreich kann die Kenntnis der Symbol-Sprache sein, die traditionell mit einer Blume in Verbindung gebracht wird.

Nachfolgend eine Übersicht typischer Grabblumen und Friedhofsblumen mit ihrer christlichen Symbolik und Bedeutung in der Blumensprache als Trauerblumen:

Im Frühjahr

Die folgende Liste zeigt mehrjährige Friedhofsblumen und Grabblumen, die zu Frühlingsbeginn und im Frühjahr auf dem Friedhof als Frühjahrsblumen wachsen:

 

Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris)

Farbe: blau, blau-violett, rot-violett, weiß blühend

Blütezeit: April - Juni

Höhe: 30 - 70 cm

Pflanzen-Typ: zweijährige Frühlingsblumen oder mehrjährig, winterharte Stauden

Standort: Halbschatten, frisch bis feucht

Symbol-Sprache als Grabblumen:

Die Akelei symbolisiert in der Blumensprache mit ihren gesenkten und nickenden Blüten-Köpfen Bescheidenheit und Demut, mithin beides Eigenschaften von Jesus Christus und der Gottes-Mutter Maria in der Bibel.

Dieser Bezug auf die Akelei ist in einigen mittelalterlichen Christus-Gemälden zu finden wie z.B. bei den Malern Hugo van der Goes (Portinari-Triptychon) oder Gerrit van Haarlem (Maria mit dem Kind).

Außerdem symbolisieren die doppelt dreizähligen Blätter die Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Als Trauerblume kann die Akelei somit ein Symbol für die Erlösung und das kommende Seelenheil von Verstorbenen sein, deren Charakter durch Bescheidenheit und Demut geprägt war.

Weiter können Akeleien als Friedhofsblumen eine Danksagung für Menschen zum Ausdruck bringen, die in ihrem Leben Opfer für andere gebracht haben bzw. die sich für andere aufgeopfert haben.

 

Blass rosa-violette Röhren-Blüten einer Gemeinen Akeleien, botanischer Name Aquilegia vulgaris, in einem Garten-Beet
Foto: Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris) mit Rachenblüten in einem Garten-Beet im Frühjahr (Anfang Mai) *

 

Bartnelke (Dianthus barbatus)

Farbe: rosa, rote, schwarze, violette und weiße Blüten, auch mehrfarbig blühend

Blütezeit: Dauerblüher von Mai - August / September

Wuchs-Höhe: 40 - 70 cm

Pflanzen-Typ: zweijährige, winterfeste Trauerblumen

Standort: sonnig, frisch

Sonstiges: essbare Blüten, stark duftende Schnittblumen

Symbol-Sprache als Blumen für Friedhof und Grab:

Rote Nelken symbolisierten im Mittelalter das Leiden und Opfer von Jesus Christus und die Liebe der Madonna, der Gottes-Mutter Maria.

Diese christliche Symbolik kommt z.B. in den Gemälden "Madonna mit der Nelke" der italienischen Maler Leonardo da Vinci (ca. 1475) und Raffael (ca. 1506) zum Ausdruck.

Darauf greift das Jesus-Kind nach einer roten Nelke, deren Form an einen Nagel und deren Farbe an das Blut Jesu erinnern. Somit können Nelken als die Nägel der Kreuzigung bzw. als Nagelblumen gedeutet werden.

Dieser christlichen Bedeutung folgend können Bartnelken als Grabblumen und Trauerblumen den Dank für einen selbstlosen Einsatz und edlen Charakter der Verstorbenen zum Ausdruck bringen.

In der Blumensprache symbolisieren rote Nelken Leidenschaft, Liebe, Romantik und Zuneigung, während weiße Nelken ein Symbol für Trauer und Hoffnung sowie für Freundschaft, Eheschließung (Hochzeit) und Treue sind.

Die stark duftenden Nelken eignen sich sehr gut als Schnittblumen für eine Beerdigung (z.B. Strauss, Gestecke) und als langblühende Friedhofsblumen.

 

Purpurrote Blüten einer Bartnelke mit weißem Rand als Grabbepflanzung, botanischer Name Dianthus barbatus
Bild: Bartnelke (Dianthus barbatus) als Grabbepflanzung im Frühling (Mitte Mai)

 

Eis-Begonien (Begonia x semperflorens-cultorum)

Farbe: rosa, rot, weiß
 und zweifarbig blühend

Blütezeit: Dauerblüher von Mai - Oktober

Höhe: 15 - 30 cm

Pflanzen-Typ: einjährige Frühlingsblumen

Standort: Halbschatten, trocken bis frisch

Symbol-Sprache als Trauer-Blumen:

Eisbegonien oder Semperflorens-Begonien haben als Trauerblumen traditionell die Bedeutung und Symbolik von Freundschaft, Loyalität, Zuverlässigkeit und einem gegenseitigen Versprechen, stets für einander da zu sein.

Sie können außerdem auf emotionaler Ebene ein Gefühl der Melancholie und Traurigkeit als Friedhofsblumen auf einem Grab zum Ausdruck bringen.

 

Rosa blühende Semperflorens-/Immerblühende Begonien mit gelben Staubfäden auf einem Grab, botanischer Name Begonia x semperflorens
Foto: Immerblühende Eis-Begonien (Begonia x semperflorens-cultorum) auf einem Grab im Frühjahr (Mitte Mai) *

 

Gerbera-Hybriden (Gerbera)

Farbe: gelb, rosa oder weiß blühend (Körbchen-Blüte)

Blütezeit: Dauerblüher von Mai - September

Höhe: 20 - 50 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, nicht frostfeste Frühlingsblumen (Stauden), als Topfpflanzen geeignet

Standort: sonnig, frisch bis mässig feucht

Sonstiges: in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weltweit eine der beliebtesten Schnittblumen

Bedeutung und Symbolik als Friedhofs-Blumen:

Die Gerbera als ein Zeichen für Hoffnung und Wärme symbolisiert in der Blumensprache, dass der Verstorbene das Leben schöner gemacht hat und ist ein Urnen- und Sarg-Schmuck zur Danksagung bei einer Beerdigung.

Neben dieser Bedeutung als Trauerblumen sind Gerbera auch ein positives Symbol für Freundschaft und sollen unabhängig von ihrer Farbe die Botschaft vermitteln "Durch dich wird das Leben schöner und glücklicher".

Für eine Beerdigung eignen sich die Gerbera vorzüglich als Grab- und Friedhofsblumen für Gestecke oder Blumensträuße.

 

Dunkel-gelbe und orange Gerbera-Hybriden für die Trauerfloristik und Trauergestecke
Bild: Gerbera-Hybriden für die Trauerfloristik und Trauergestecke

 

Hornveilchen (Viola cornuta)

Farbe: lila oder violett blühend (zahlreiche Sorten in blau, gelb, rosa, schwarz, dunkel-violett, weiß)

Blütezeit: Dauerblüher von März - Oktober (je nach Sorte auch erst ab April)

Höhe: 15 - 25 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Frühlingsblumen (Stauden)

Standort: Sonne bis Halbschatten, frischer Boden

Sonstiges: als Steingartenpflanze geeignet

Bedeutung als Trauer-Symbol:

Die zierlichen Veilchen symbolisieren in der Blumensprache Bescheidenheit, Unschuld, Demut, Erinnerung und Gedenken.

Somit sind Hornveilchen prädestiniert als Friedhofsbepflanzung oder Grabschmuck und von Bedeutung als Trauerblumen für alle kirchlichen Feste des Gedenkens im Monat November.

Sei es an den katholischen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen oder am stillen evangelischen Feiertag, dem Ewigkeitssonntag bzw. Totensonntag.

Dreifarbige Hornveilchen sind ein Symbol für die Dreifaltigkeit von Vater, Sohn und heiligem Geist im Christentum.

Als eine der ersten Grabblumen und Friedhofsblumen nach dem Winter können Hornveilchen auf einem Grab ein Symbol für Erneuerung und die Hoffnung auf Wiedergeburt nach dem Tod verstanden werden.

 

"Sei wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein,
und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein."
(In früheren Zeiten beliebter Spruch fürs Poesie-Album)

 

Honig-gelbe Blüten von Horn-Veilchen, botanischer Name Viola cornuta, mit schwarz-purpur-farbener Umrandung und Zeichnung als Grabbepflanzung
Foto: Hornveilchen (Viola cornuta) als Grabbepflanzung im Frühling (Anfang Mai) *

 

Weiße Lilien (Lilium candidum), auch Madonnen-Lilie

Farbe: weiß blühend

Blütezeit: Mai - Juli

Höhe: 80 - 120 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Frühlingsblumen (Stauden)

Standort: sonnig, trocken bis frisch

Bedeutung als Trauer- und Grabblumen:

Die Weiße Lilie ist eine traditionelle Totenblume und steht für das Licht. Sie wird auf einem Friedhof gepflanzt als ein Symbol für die Reinheit des Herzens, Hoffnung und Liebe über den Tod hinaus.

Im Christentum stehen Weiße Lilien in engem Zusammenhang mit der Gottes-Mutter Maria (Madonna) und symbolisieren Unschuld und Würde sowie die Auferstehung reiner Seelen und Unsterblichkeit (ewiges Leben).

Als Trauerblumen und Friedhofsblumen können Weiße Lilien insbesondere als Symbol für Verstorbene von Bedeutung sein, die in Hingabe ein sehr christlich gläubiges Leben geführt haben.

Die stark duftenden Lilien eignen sich sehr gut als Schnittblumen für eine Beerdigung (z.B. Gestecke, Strauss).

 

Weiß blühende Madonnen-Lilie, botanischer Name Lilium candidum, mit orange-gelben Staubblättern in einem Kloster-Garten
Bild: Weiße Lilie / Madonnen-Lilie (Lilium candidum) im Hochsommer (Anfang August) in einem Kloster-Garten

 

Magerwiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)

Farbe: gelbe Körbchen-Blüte mit Röhrenblüten umgeben von weißen Zungenblüten

Blütezeit: Mai - Juli

Höhe: 30 - 60 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Frühlingsblumen (Stauden)

Standort: sonnig bis halbschattig, trocken bis frisch

Sonstiges: wächst auch natürlich als Wildkraut in der Natur

Symbolische Bedeutung als Grab- und Trauerblume:

Die Margerite ist wegen ihrer vielen kleinen Blütenblätter (genauer: den vielen weißen Zungenblüten um einen honig-gelben Blütenkorb herum) ein Symbol für vergossene Tränen.

Außerdem symbolisieren Margeriten als Trauer-Blumen Bescheidenheit, Dankbarkeit, Natürlichkeit und Reinheit. Sie eignen sich vorzüglich als Schnittblumen für eine Beerdigung (z.B. Blumen-Strauss, Gestecke).

 

Blühende Magerwiesen-Margerite mit gelbem Blütenkorb und weißen Zungenblüten, botanischer Name Leucanthemum vulgare, als Bepflanzung einer Grabstelle
Foto: Magerwiesen-Margeriten (Leucanthemum vulgare) als Bepflanzung einer Grabstelle im Frühjahr (Mitte Mai)

 

 

Gelbe Narzissen / Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus)

Farbe: gelb

Blütezeit: März und April (um Ostern herum)

Höhe: bis 50 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Frühlingsblumen (Stauden) mit Zwiebeln

Standort: Sonne bis Halbschatten, frisch bis feucht

Symbol-Bedeutung für Grab und Friedhof:

Gelbe Narzissen bzw. Osterglocken zählen zu den ersten Trauerblumen nach dem Winter und können als Grabbepflanzung einen Neuanfang und die Überwindung des Todes symbolisieren.

Weil die Grabblumen ihrem Namen entsprechend um Ostern herum blühen, sind Osterglocken im Christentum ein Symbol für die Wiederauferstehung von Jesus Christus sowie die Hoffnung auf Wiedergeburt und ewiges Leben.

Narzissen eignen sich vortrefflich als Friedhofsblumen für eine Beerdigung z.B. als Blumen-Strauss oder Gestecke.

 

Gelb blühende Osterglocken (Narzissen), botanisch Narcissus pseudonarcissus, auf dem Gelände von einem Friedhof
Bild: Gelbe Narzissen / Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus) auf einem Friedhof im Frühling (Mitte März) *

 

Echte/Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis) 1

Farbe: kräftig rosa blühend (andersfarbige Sorten in rot oder weiß)

Blütezeit: Mai - Juni

Höhe: 60 - 100 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Frühlingsblumen (Stauden)

Standort: sonnig, frisch

Sonstiges: stark duftend

Symbolik für Grab und Beerdigung:

Die Pfingstrose ist ein Symbol für Pfingsten, dem christlichen Fest des Heiligen Geistes nach der Auferstehung von Jesus Christus.

Sie ist ein Mariensymbol für Demut und Liebe und auf diversen christlichen Darstellungen der Madonna (Maria, Mutter Jesu) zu finden.

Als Rosen ohne Dornen symbolisieren Pfingstrosen ein Ende von Leid, das sich in Freude, Erlösung und Hoffnung gewandelt hat. Sie finden als Grabblumen und Trauerblumen Verwendung für Verstorbene, die großes Leid erfahren haben.

Ferner eignen sich die stark duftenden Pfingstrosen sehr gut als Friedhofsblumen für eine Beerdigung in Form von einem Strauß oder als Gestecke.

 

Pink-farbene Blüte mit mittigen gelben Staubblättern einer Gemeinen Pfingstrose, botanischer Name Paeonia officinalis, als Bepflanzung einer Grabstelle
Foto: Gemeine / Echte Pfingstrose (Paeonia officinalis) als Bepflanzung einer Grabstelle im Frühling (Mitte Mai) *

 

Echte Schlüsselblume (Primula veris), auch Primel

Farbe: gelb blühend (Stieltellerblüten)

Blütezeit: April - Mai

Größe: 10 - 30 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Frühlingsblumen (Stauden)

Standort: Sonne bis Halbschatten, mäßig trocken bis frisch

Sonstiges: eine Arzneipflanze

Symbolische Bedeutung als Trauerblumen auf einem Friedhof:

Vgl. Ausführungen zur Symbolik von Primeln als Grabblumen und Friedhofsblumen → weiter unten

 

Echte Schlüsselblume (Primel), botanischer Name Primula veris, mit gelben Blüten und fünf orangen Punkten um den Kronschlund herum als Grabbepflanzung
Bild: Echte Schlüsselblume/Primel (Primula veris) als Grabbepflanzung im Frühling (Ende April) *

 

Garten-Stiefmütterchen (Viola wittrockiana)

Farbe: gelb, lila, orange, rosa, rot, schwarz, violett oder weiß blühend

Blütezeit: Dauerblüher von April - November (je nach Sorte auch ab März)

Größe: 10 - 20 cm

Pflanzen-Typ: zweijährige Frühlingsblumen, winterfest

Standort: Sonne bis Halbschatten, frischer Boden

Bedeutung und Symbolik auf einem Friedhof:

Die zur Pflanzen-Gattung der Veilchen gehörenden Stiefmütterchen symbolisieren als Trauerblumen Unschuld, Demut, Bescheidenheit, tiefgehende Erinnerungen und liebevolles Gedanken.

Sie eignen sich sehr gut als Friedhofsblumen oder Grabblumen (je nach Klima) für alle Feste des Gedenkens von christlichen Kirchen im Monat November.

Sei es an den katholischen Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen oder am stillen evangelischen Feiertag, dem Totensonntag bzw. Ewigkeitssonntag.

 

Gelb blühende Garten-Stiefmütterchen der Sorte Riesen-Vorbote Goldgelb, botanischer Name Viola wittrockiana, als Bepflanzung von einem Grab
Foto: Garten-Stiefmütterchen (Viola wittrockiana 'Riesen-Vorbote Goldgelb') als Bepflanzung von einem Grab *

 

Wildes Stiefmütterchen/Ackerveilchen (Viola tricolor), auch Muttergottesschuh, Christusauge

Blüten-Farbe: dreifarbig weiß, gelb und blau-violett

Blütezeit: Dauerblüher von April oder Mai bis im Oktober

Wuchs-Höhe: 10 - 40 cm

Pflanzen-Typ: einjährige bis mehrjährige Frühlingsblumen

Standort: Sonne, frischer Boden

Christliche Bedeutung und Symbolik als Friedhofsblumen und Trauerblumen:

Stiefmütterchen mit dreifarbigen Blüten wie das Wilde Veilchen (Viola tricolor) gelten im Christentum als ein Symbol für das Leiden Christi und die Dreifaltigkeit (Trinität).

Sie sind Symbol-Blumen vom Dreifaltigkeitssonntag, dem 1. Sonntag nach Pfingsten, in der katholischen Kirche.

 

Dreifarbige Blüte eines Ackerveilchens, botanischer Name Viola tricolor, mit den Farben blau-violett, gelb und weiß
Bild: Ackerveilchen / Gewöhnliches Stiefmütterchen (Viola tricolor) als Friedhofsblumen im Spät-Frühling (Juni) *

 

Tulpen (Tulipa)

Farbe: gelb, grün, lila, orange, rosa, rot, schwarz, violett oder weiß blühend (zahlreiche Arten und Sorten)

Blütezeit: Frühblüher (März - Mai, frühblühende Sorten), Frühlingsblumen (Mai - Juni, spätblühende Sorten)

Höhe: 15 - 50 cm (frühblühende Sorten), 30 - 70 cm (spätblühende Sorten)

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Frühlingsblumen (Stauden) mit Zwiebeln

Standort: sonnig, nach dem Pflanzen frischer Boden, später mässig trocken

Bedeutung als Grabblumen:

Traditionell sind Tulpen ein Symbol für Schönheit, Zuneigung und Liebe (je dunkler, um so tiefer) sowie als Folge ihrer kurzen Blütezeit für die Vergänglichkeit.

Sie können als Trauerblumen und Friedhofsblumen oder für Trauersträuße besonders von engen Angehörigen und Freunden Verwendung finden.

Vielfarbige Tulpen (Tulipa polychroma) duften am stärksten von allen Tulpen-Arten und können sehr gut als Schnittblumen bei einer Beerdigung (z.B. als Blumen-Strauss, Gestecke) verwendet werden.

 

Orange-rote, frühblühende Tulpen-Blüten, botanischer Name Tulipa, als Bepflanzung auf einem Friedhof
Bild: Frühblühende Tulpen (Tulipa) als Bepflanzung auf einem Friedhof im Frühjahr (Mitte April)

 

Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica)

Farbe: hellblaue Stieltellerblüten (einige Sorten in blau, rosa und weiß)

Blütezeit: Mai - Juli

Höhe: 15 - 45 cm

Pflanzen-Typ: zweijährige Frühlingsblumen

Standort: nicht pralle Sonne bis Halbschatten oder lichter Schatten, frischer Boden

Spirituelle Bedeutung und Symbolik:

Vergissmeinnicht symbolisieren als Trauerblumen Liebe über den Tod hinaus, Treue, Zusammengehörigkeit und zärtlichen Abschied in Liebe.

Im Umkehrschluss des Namens kann mit diesen Grabblumen zum Ausdruck gebracht werden "Ich vergesse dich nicht bzw. Ich denke an dich".

Vergissmeinnicht zählen traditionell zu den typischen Friedhofsblumen im Frühjahr.

 

Hellblaue Blüten mit mittiger, gelb umrandeter Kronröhre von einem Wald-Vergissmeinnicht, botanischer Name Myosotis sylvatica, als Grabbepflanzung
Foto: Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) als Grabbepflanzung im Frühjahr auf einem Friedhof (Mitte Mai)

 

 

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Im Sommer

Welche Grabblumen im Sommer gibt es?

Die folgende Übersicht zeigt typische Friedhofsblumen und Grabblumen, die sich zum Sommeranfang und im Sommer auf einem Grab als Sommerblumen eignen:

 

Calla-Lilien/Zantedeschien (Zantedeschia)

Farbe: cremefarben, weiß, selten gelb oder rot blühend

Blütezeit: Juni - August

Höhe: 80 - 100 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, nicht winterfeste Sommerblumen (Stauden), mind. + 10 Grad als Kübelpflanzen

Standort: Sonne bis Halbschatten, frischer Boden

Symbolik als Grabblumen und Friedhofsblumen bei einer Beerdigung:

Die Calla-Lilie (Zantedeschia) ist eine typische Totenblume und steht in der Blumen-Symbolik für Anerkennung, Bewunderung über den Tod hinaus und Unsterblichkeit.

In einem Schnittblumen-Strauss oder in Grab- und Sarg-Gestecken haben Calla-Lilien als Trauerblumen die Bedeutung, Wertschätzung, Eleganz, Glück oder Schönheit zu symbolisieren.

Sie sind nicht zu verwechseln mit der Drachenwurz (Calla palustris), einer anderen botanischen Pflanzen-Gattung.

 

Weiße Blüten von Calla-Lilien (Zantedeschien), botanischer Name Zantedeschia aethiopica, in einem Trauer-Blumenstrauß
Bild: Weiße Calla-Lilien (Zantedeschia aethiopica) in einem Trauer-Blumenstrauß

 

Edel-Nelke (Dianthus caryophyllus), auch Landnelke, Gartennelke

Farbe: rosa bis rot blühend, einige Sorten auch in gelb oder weiß

Blütezeit: Mitte Juni - September

Wuchs-Höhe: 40 - 50 cm

Pflanzen-Typ: in Deutschland, Österreich und der Schweiz überwiegend einjährige Sommerblumen

Standort: Sonne, frisch bis feucht

Zur Symbolik als Friedhofsblumen und Grabblumen:

Vgl. zur symbolischen Bedeutung von Nelken als Trauerblumen die Ausführungen ↑  weiter oben  ↑

 

 

Creme-weiß, hell-rot, rosa-rot und dunkel-violette blühende Garten-/Edel-Nelken, botanischer Name Dianthus caryophyllus
Foto: Gartennelken (Dianthus caryophyllus), auch Landnelkne, Edel-Nelken im Sommer (Ende Juli)

 

Garten-Ringelblume (Calendula officinalis)

Farbe: gelb oder orange blühend (Körbchenblume)

Blütezeit: Dauerblüher von Juni - Oktober

Wuchshöhe: 30 - 60 cm

Pflanzen-Typ: einjährige Sommerblumen

Standort: sonnig, trocken bis frisch

Sonstiges: eine Heilpflanze

Symbolische Bedeutung als Blumenschmuck und Trauerblumen:

In christlicher Symbolik werden Ringelblumen wegen ihrer vielseitigen, medizinischen Heilkraft mit der Gottes-Mutter Maria in Verbindung gebracht.

Traditionell kommt das auch in ihrem englischen Namen "Marigold" (Maria`s Gold) zum Ausdruck.

Darüber hinaus haben die pflegeleichten Ringelblumen in der Blumensprache eine große Bedeutung als typische Totenblumen:

Sie blühen sehr lange bis zum ersten Frost im Herbst und bilden während ihrer Blütezeit unablässig neue Blüten als Symbol der Erneuerung.

Durch ihre große Lebenskraft sind Ringelblumen als Grabblumen und Friedhofsblumen ein Symbol für die Sonne, treue Liebe, Unvergänglichkeit, Erlösung nach dem Tod und ewiges Leben.

 

Orange Körbchen-Blüte einer Garten-Ringelblume, botanischer Name Calendula officinalis, auf einem Grab
Bild: Garten-Ringelblume (Calendula officinalis) auf einem Grab im Sommer (Mitte August)

 

Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta)

Farbe: gelb oder orange blühend

Blütezeit: Dauerblüher von Juni - November

Höhe: 50 - 80 cm

Pflanzen-Typ: einjährige Sommerblumen

Standort: Sonne bis Halbschatten, frischer Boden

Bedeutung als Grabbepflanzung auf dem Friedhof:

In Mexiko wird jedes Jahr in der Nacht vom 1. auf den 2. November der "Tag der Toten" (spanisch: Día de los Muertos) gefeiert, bei dem die Seelen der Verstorbenen ihre Hinterbliebenen besuchen sollen.

Das zusammen mit den katholisch-christlichen Hochfesten Allerheiligen und Allerseelen stattfindende Volksfest dient dem Gedenken der Verstorbenen und ihrer Ehrerweisung.

Traditionell wird der Weg vom Friedhof nach Hause mit gelben und orangen Trauerblumen geschmückt, ausgehend von der Vorstellung, dass die Seele orange und gelbe Blüten besonders gut erkennen können soll.

Als Totenblumen kommen neben gelben Chrysanthemen und orangen Ringelblumen den leuchtend orange oder gelb blühenden Tagetes eine besondere Bedeutung zu.

Traditionell sind Tagetes als Grabblumen und Friedhofsblumen in Mexiko dem Erzengel Michael geweiht.

 

Gelbe Blüte einer Aufrechten Studentenblume, botanischer Name Tagetes erecta, als Grabbepflanzung
Foto: Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta) im Sommer (Mitte August) als Grabbepflanzung

 

Orange Blüte einer Aufrechten Studentenblume, botanischer Name Tagetes erecta, auf einem Friedhofs-Grab
Bild: Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta) als Sommer- und Herbstblumen im Oktober auf einem Friedhofs-Grab

 

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Im Herbst

Die folgende Liste zeigt Friedhofsblumen und Grabblumen, die im Herbst und zum Herbstanfang auf dem Friedhof als Herbstblumen wachsen:

 

Garten-Chrysantheme (Chrysanthemum x grandiflorum)

Farbe: gelb, grün, lila, orange, purpur, rosa, rot oder weiß blühend (tausende Sorten mit Körbchenblüte)

Blütezeit: September - November (Dezember)

Höhe: 60 - 100 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, bis etwa -15 Grad winterharte Herbstblumen (Stauden)

Standort: sonnig, mäßig trocken bis frisch

Sonstiges: auch typische Trauerblumen in Japan 2

Symbolik fürs Grab und Bedeutung als Grabgesteck

Chrysanthemen sind als klassische Totenblumen, Todesblumen und Grabschmuck auf einem Friedhof ein Symbol für Liebe und Treue über den Tod hinaus.

Sie sind als Trauerblumen eng mit Allerheiligen verbunden, dem jährlich stattfindenden christlich-katholischen Fest zum Gedenken aller Heiligen am 1. November.

In der Blumensprache kann das Gedenken über den Tod hinaus mit Chrysanthemen dadurch begründet werden, dass die Herbstblumen erst zu blühen beginnen, wenn sich andere Pflanzen bereits zurückziehen und verwelken.

Chrysanthemen eignen sich nicht nur als Grabblumen im Herbst, sondern auch sehr gut als Schnittblumen bei einer Beerdigung für Gestecke oder als Blumenstrauß.

 

Weiß-gelbe, orange und rot-purpur-farbene Blüten von Garten-Chrysanthemen, botanischer Name Chrysanthemum x grandiflorum, als Grabbepflanzung auf einem Friedhof
Bild: Garten-Chrysanthemen (Chrysanthemum x grandiflorum) als Grabbepflanzung im Herbst (Mitte Oktober)

 

 

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Im Winter

Nachfolgend eine Übersicht typischer Friedhofsblumen und Grabblumen, die sich zum Winteranfang und im Winter auf einem Grab als Winterblumen eignen:

 

Christrose/Schneerose (Helleborus niger)

Farbe: weiß blühend (Schalenblüten)

Blütezeit: Februar - April, z.T. bereits ab November

Höhe: 10 - 30 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte, immergrüne Winterblumen (Stauden)

Standort: Halbschatten im Sommer, Sonne im Winter, frischer Boden

Sonstiges: sehr giftige Giftpflanze mit Digitalisglykosiden

Symbolische Bedeutung auf einem Grab und Friedhof:

Christrosen blühen im Dezember und damit zu Weihnachten, dem christlichen Fest zur Geburt Jesu Christi. Sie sind deshalb traditionell Jesus Christus gewidmet, der als Retter und Erlöser Hoffnung in die Welt bringt.

Für die Symbolik von Christrosen als Trauerblumen ist von Bedeutung, dass sie zu den wenigen Blumen zählen, die in der dunklen, kalten und leblosen Winter-Zeit blühen, welche auf das Absterben der Natur im Herbst folgt.

In dieser zunächst als trostlos und hoffnungslos erscheinenden Winter-Zeit kann sich die weiße Christrose mit ihrer Blüte gegen diese Widrigkeiten der Natur durchsetzen.

Deshalb können in der Blumensprache weiße Christrosen als ein Symbol der Hoffnung interpretiert werden.

Sie haben also als Grab- und Trauerblumen im Winter die Bedeutung, den Menschen ihre Angst zu nehmen.

 

Schneerosen (Christrosen), botanischer Name Helleborus niger, mit weißen Blüten und gelben Staubblättern auf einem Grab mit Schnee-Resten
Foto: Schneerosen / Christrosen (Helleborus niger) auf einem Grab als Beispiel für Trauerblumen im Winter (Februar) *

 

Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)

Farbe: hell gelb blühend (Stieltellerblüten)

Blütezeit: Frühblüher Anfang März - April

Höhe: 10 - 20 cm (an günstigen Standorten bis 30 cm)

Pflanzen-Typ: mehrjährig, frostfeste Winterblumen (Stauden)

Standort: Halbschatten bis Sonne, frisch bis feucht

Symbolische Bedeutung als Trauerblumen:

Primeln galten früher wegen ihrer Blüten-Form als der vom Himmel gefallene goldene Schlüssel von Petrus "zum Aufsperren des Himmels", also als Himmelsschlüssel.

Einer Legende nach sollen an der Stelle, wo einst der goldene Schlüssel auf die Erde fiel, Schlüsselblumen gewachsen sein, die der Form des Himmelschlüssels ähnelten.

In der Tat ähnelt mit etwas Abstand betrachtet der gesamte Blütenstand von Primeln optisch einem altertümlichen Schlüsselbund, dessen einzelne Schlüssel durch die gelben Blüten dargestellt werden.

Oder einzelne Primel-Blüten haben in Verbindung mit dem Stängel eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Schlüssel, wobei der Stängel als Schlüssel-Halm und die Blüte als Schlüsselbart interpretiert werden kann.

Traditionell sind die zu den Primeln gehörenden Schlüsselblumen als Trauerblumen ein christliches Mariensymbol, nachdem Maria, die Mutter Jesu, durch ihren Sohn Jesus für die Menschen die Himmelstür aufgeschlossen hat.

Allgemein können Primeln wegen ihrer frühen Blütezeit als ein Symbol für den Frühling und einen Neubeginn nach dem Winter verstanden werden.

In Verbindung mit ihrer gelben Blütenfarbe sind sie als Friedhofsblumen ein Symbol der Hoffnung, des Trostes und der Wärme auf einem Friedhof.

Hohe Schlüsselblumen eignen sich nicht nur als Grabblumen im Spät-Winter und Frühling, sondern auch vortrefflich als Schnittblumen für eine Beerdigung als Strauß oder Gestecke.

 

Blass-gelb blühende Hohe Schlüsselblume mit dunkelgelbem Blütenschlund, botanischer Name Primula elatior, auf einer Friedhofswiese
Foto: Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) auf einer Wiese von einem Friedhof im Spät-Winter (Anfang März) *

 

Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris, Syn.: Primula acaulis), auch Erd-Primel

Farbe: die Ursprungsform ist gelb blühend (Stieltellerblüten)

Einige Sorten mit Namen Gartenprimel in blau, lila, orange, rosa, rot, violett oder weiß meist mit gelbem Schlund

Blütezeit: Ende Februar / Anfang März - April

Höhe: 5 - 10 cm

Pflanzen-Typ: mehrjährig, winterharte Winterblumen (Stauden)

Standort: Halbschatten, frisch bis mässig feucht

Symbolik als Grabbepflanzung:

Vgl. hierzu Hinweise zur symbolischen Bedeutung von Primeln als Grabblumen und Trauerblumen → weiter oben

 

Violett blühende Gartenprimel, botanischer Name Primula acaulis, mit gelbem Blütenschlund auf einem Grab mit Rest-Schnee
Bild: Violette Gartenprimel (Primula acaulis) im Winter (Ende Februar) auf einem Grab mit Rest-Schnee *

 

Die symbolische Bedeutung weiterer Blumen-Arten wird im Kapitel → Blumensprache auf der Hauptseite für Blumen erläutert.

Die genannten Grabblumen bzw. Friedhofsblumen und Trauerblumen kann man online bestellen oder im Gartencenter und in der Gärtnerei (Friedhofsgärtnerei) und Trauerfloristik kaufen.

 

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Was bedeuten Farben bei Blumen?

Bei der Auswahl von Blumen für eine Beerdigung und die Grabgestaltung kann es von Vorteil sein, die Symbolik zu kennen, was Farben bei Blumen bedeuten:

Weiße Grabblumen/Trauerblumen

Traditionell werden für Grabsträuße Trauerblumen mit überwiegend weißen Blüten-Blättern gewählt wie z.B. weiße Lilien, weiße Nelken oder weiße Rosen (die verholzende Sträucher und nur umgangssprachlich Blumen sind).

Grund hierfür ist, dass die Farbe Weiß in der Trauer-Blumensprache für Frieden, Licht, Reinheit, Tod und Unsterblichkeit steht und frei von negativen Besetzungen ist.

Die Farbe Weiß ist in der christlichen Symbolik eng mit Jesus Christus und seiner Mutter Maria verbunden.

In der Liturgie (Gottesdienst-Ordnung) der evangelischen, jüdischen und römisch-katholischen Kirche symbolisiert die Farbe Weiß das Licht (Jesus Christus als das Licht der Welt) sowie Unschuld, Vollkommenheit und Wahrheit.

Die Farbe Weiß findet deshalb eine Entsprechung an hohen christlichen Festtagen wie Ostern und Weihnachten oder dem katholischen Allerheiligen und dem evangelischen Ewigkeitssonntag.

Schwarze Grabblumen/Trauerblumen

Traditionell ist in christlich geprägten, westlichen Ländern die Farbe Schwarz eine Trauerfarbe, was an Karfreitag und allgemein bei Begräbnissen (evangelische Pfarrer können dabei Weiß tragen) zum Ausdruck kommt.

Die Farben Weiß und Schwarz haben in verschiedenen Kulturen und Ländern eine unterschiedliche Bedeutung.

So gilt in asiatischen Ländern die Farbe Weiß als Symbol für Tod und Trauer, während in westlichen Ländern der Farbe Schwarz diese Bedeutung zukommt.

Gelbe und Orange Grabblumen/Friedhofsblumen

Die Farben Gelb und Orange sollen symbolisch etwas Licht, Leuchten, Kraft, Energie, Trost, Freude und Wärme in die schwere Zeit der Trauer bringen.

Gelbe Trauerblumen können von Freunden und Bekannten der Verstorbenen auch gemischt mit Weiß als Trost-Farbe gewählt werden.

Grüne Grabblumen/Trauerblumen

Die Farbe Grün ist die Farbe der Hoffnung und des Lebens. Sie symbolisiert allgemein und in der Liturgie christlicher Kirchen Hoffnung, Reife, Fruchtbarkeit und Wachstum.

Grüne Blumen sind ein Symbol für die immer wieder stattfindende Erneuerung des Lebens in der Natur.

Violette und Llila Grabblumen/Friedhofsblumen

Die Farben Violett und Lila symbolisieren Besinnung, Buße, Demut, Feierlichkeit, innere Umkehr, Melancholie, Trauer, Tugend und Würde.

Außerdem sind die Farben Violett und Lila bei Trauerblumen ein Symbol für Mystik, Geist, Weisheit, Spiritualität, Geheimnisvolles und das Jenseits sowie die Ewigkeit und Unendlichkeit.

In christlichen Kirchen findet die Farbe Violett in der Adventszeit oder Fastenzeit und Passionszeit als Vorbereitung für Ostern und Weihnachten eine Entsprechung.

Blaue Grabblumen/Friedhofsblumen

Blau ist die Farbe der Treue, der Ruhe und Stille. Sie ist traditionell die Farbe des Himmels und des Wassers.

Die Farbe Blau symbolisiert bei Trauerblumen treue Erinnerung, Romantik, Sehnsucht, Freiheit und Vertrauen.

Rosa und Rote Grabblumen/Trauerblumen

Rosa oder rote Blumenfarben drücken traditionell tiefe Gefühle, zarte Zuneigung, Liebe, Leidenschaft, Romantik und enge Verbundenheit aus.

Sie werden meist von nahen Angehörigen in Trauersträußen oder als Grabblumen und Friedhofsblumen gewählt.

In der Liturgie christlicher Kirchen symbolisiert die Farbe Rot das Feuer und den Heiligen Geist und findet an Festen wie Pfingsten (Fest zur Ausgießung des heiligen Geistes) Gedenktag der Heiligen eine Entsprechung.

 

Allgemein sind dunkle Blumen-Töne (dunkelblau, dunkelrot, violett oder schwarz) ein Symbol für eine tiefe (spirituelle) Leidenschaft über den Tod hinaus.

 

Grab mit Stiefmütterchen und gelben Rosen ohne Grabschmuck und Gestecke
Bild: Grab mit Stiefmütterchen und gelben Rosen ohne Grabschmuck bei München (Bayern) *

 

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Rosen als Grabbepflanzung

Auch verschiedene Rosenarten wie die Beetrose (Polyantha-Rosen oder Floribundarosen) werden bei der Grabgestaltung oder als Trauerblumen gewählt.

Allerdings verholzen Rosen und zählen nicht zu den Blumen, sondern zu den Sträuchern bzw. Dornensträuchern.

Welche Farbe eignet sich für Rosen zur Beerdigung? Als Blumensprache haben Rosen abhängig von ihrer Blüten-Farbe verschiedene Bedeutungen:

Rote Rosen stellen ein Sinnbild der Liebe dar (christlich: das Blut Christi) und können die Liebe zum Verstorbenen symbolisieren.

Was bedeutet eine weiße Rose zur Beerdigung? Weiße Rosen sind ein Symbol für Reinheit, Vergänglichkeit und Tod und damit aus christlicher Perspektive ein Sinnbild von Maria und Mariensymbol.

Gelbe und orange Rosen können als ein Symbol für Freundschaft verstanden werden und allgemein etwas Wärme und Trost zum Ausdruck bringen.

Rosen drücken als Trauerblumen eine starke Anteilnahme und enge Verbundenheit aus. Sie werden bevorzugt von Angehörigen und nahestehenden Freunden als Trauerblumen für den Trauerstrauß ausgewählt.

 

 

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Blumen fürs Grab im Winter

Im Winter, wenn die Temperaturen unter Null Grad liegen, kann man zwar keine Grabblumen anpflanzen, doch als Alternative können Blumen aufs Grab gelegt werden.

Dafür eignen sich besonders gut Schnittblumenarten und Zierpflanzen aus dem Blumenladen wie zum Beispiel Rosen, Chrysanthemen und Nelken, weil sie auch bei Frost mehrere Wochen haltbar sind.

Als frostfeste und winterharte Blumen für Gräber zum pflanzen eignen sich Winterblumen wie Schlüsselblumen und Christrosen / Schneerosen (Helleborus) oder verschiedene Narzissen-Sorten (Narcissus).

 

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Wie kann man den Aufwand für die Grabpflege verringern?

Ein Grab komplett mit Pflanzen zu bestücken, die im Jahr mehrmals ausgetauscht werden, bedeutet wie auch bei einem Garten-Beet einen relativ hohen Pflegeaufwand.

Zudem müssen viele Grabblumen bei normaler Witterung im Frühjahr und Sommer regelmässig gegossen werden, was eine Dauergrabpflege erforderlich macht.

Ein Friedhof gilt jedoch gemeinhin als Ort des stillen Gedenkens und nicht der zeitaufwendigen Pflichtarbeit. Anspruchslose und pflegeleichte Pflanzen sollten deshalb bei der Grabgestaltung bevorzugt werden.

Hierzu bieten sich z.B. dauerhafte Trauerblumen an, die mehrere Monate oder zusammenhängende Jahreszeiten lang blühen (vgl. → Dauerblüher) und keinen Wechsel der Bepflanzung im Garten-Jahr erfordern.

Wohnt der Grabpfleger außerdem weiter weg, ist eine mehrmalige Pflege der Friedhofsblumen auf der Grabanlage aus zeitlichen Gründen oft nicht möglich.

Wenn für die laufende Grabpflege nicht die Dienste von einem Gärtner bzw. Friedhofsgärtner in Anspruch genommen werden sollen, kann beispielsweise nur ein Teil des Grabes als Wechselbeet ausgespart werden, um saisonale Grabblumen für den Herbst, das Frühjahr oder den Sommer zu pflanzen.

Für die restliche Grabfläche kommt eine pflegeleichtere, immergrüne Dauer- und Winterbepflanzung zum Einsatz.

Zur Auswahl stehen dazu immergrüne Bodendecker wie z.B. Efeu, Immergrün, Kriech-Wacholder und Teppich-Zwergmispel oder winterharte Stauden-Pflanzen (z.B. immergrüne Bergenien).

Auch immergrüne Kleinbäume wie z.B. Buchs, Eibe, Lebensbaum und Zwergkiefer reduzieren den Aufwand der Grabpflege, wobei der Eibe eine besondere Bedeutung für die Grabbepflanzung zukommt.

So galt die Eibe traditionell als Totenbaum. Denn der Nadelbaum kann auch im Schatten wachsen und wurde deshalb symbolisch als Verbindung zum Jenseits bzw. zur Unterwelt verstanden.

Noch pflegeleichter ist es, die Grabfläche mit Kieselsteinen aufzufüllen und größtenteils mit einer wetterfesten Gartendeko wie einer Stahlskulptur, Steinfigur oder Glasblume zu dekorieren.

 

Grabbepflanzung mit Koniferen wie einer Zwerg-Kiefer und einem Lebensbaum 'Forever Goldy', Bodendeckern wie einer Zwergmispel und gelben Blumen
Bild: Grabbepflanzung mit Koniferen wie einer Zwerg-Kiefer (Pinus mugo pumilio) und einem Lebensbaum 'Forever Goldy' (Thuja plicata 'Forever Goldy'), Bodendeckern wie einer Zwergmispel (Cotoneaster) und gelben Stiefmütterchen Anfang April *

 

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Vergleich sommer-/immergrüner Grabpflanzen

Immergrüne, langsam wachsende Grabeinfassungen bieten den Vorteil, dass die Gräber auch bei geringer Pflege und Bepflanzung nicht übermäßig vernachlässigt wirken.

Das gilt selbst dann, wenn saisonale Trauergestecke oder Friedhofsblumen im Herbst und Winter verwelkt sind.

Außerdem symbolisieren immergrüne Friedhofspflanzen gleichzeitig ewiges Leben und Unsterblichkeit.

Eine sommergrüne Grabbepflanzung mit dem Wechsel von Blüte (Frühjahr), Wachstum (Sommer), Verwelken (Herbst) und Absterben (Winter) symbolisiert dagegen den Kreislauf des Lebens   Geburt, Leben und Tod.

 

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Weitere Bilder und Detail-Fotos

Nachfolgend weitere Bilder von Grabblumen, Friedhofsblumen und Trauerblumen sowie Detail-Fotos:

 

Grabblumen und Beispiele für die Grabbepflanzung auf einem Friedhof mit Kriech-Wacholder und Buchsbaum
Bild: Grabblumen und Beispiele der Grabbepflanzung auf einem Friedhof mit Kriech-Wacholder und Buchs *

 

Friedhofsblumen auf einem Grab mit Grabkerzen-Lampe
Foto: Friedhofsblumen auf einem Grab ohne Gestecke mit brennender Grabkerzen-Lampe im Früh-Herbst *

 

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[1] Es gibt verholzende Pfingstrosen-Arten, wie die Strauch-Pfingstrose (Paeonia rockii), die zu den Blütensträuchern und nicht zu den Friedhofsblumen / Grabblumen zählt.

[2] In Japan sind weiße Chrysanthemen nicht nur klassische Trauerblumen für Beerdigungen, sondern haben auch Bedeutung als Siegel oder für einige Staatswappen und sind Symbol des japanischen Kaiserhauses.