Deko-Glaskugeln für den Garten
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Ausführungen und Beispiele
  2. Geschichte und Hersteller
  3. Glaskugeln als Baum-Dekoration zu Weihnachten
  4. Rosenkugeln aus Glas
  5. Klarglas-Kugeln für die Garten-Bewässerung
  6. Mythologische Bedeutung

Ausführungen und Beispiele

Neben Gartenkugeln aus Edelstahl, Eisen, Ton, Granit-Stein, Beton, Holz, Kunststoff oder Keramik kann man in den einschlägigen Shops für Gartenzubehör auch farbige Glaskugeln für den Garten oder die Terrasse kaufen.

Die frostsichere Gartendekoration aus Kristallglas gibt es als hohle Glaskugel mit einer angegossenen, etwa 5 cm langen Loch-Öffnung zum Aufstecken auf einen Holz- oder Metall-Stiel, um sie in den Garten-Boden zu stecken (vgl. → Rosenkugeln).

Außerdem gibt es Glaskugeln zum Aufhängen oder als beleuchtete, elektrische Lampen-Gartenkugeln für den Aussen-Bereich, die mit Solar- oder Netzstrom beleuchtet werden sowie schwimmende Glaskugeln für den Gartenteich.

Doch unabhängig davon, ob die gläsernen Kugeln zur Gartenbeleuchtung oder nur als Tageslicht-Deko aufgestellt werden:

Glaskugeln setzen durch ihre irrisierenden Lichtreflexe und vielfältigen Farben einen auffallenden Kontrast im Garten und Vorgarten oder auf der Terrasse und dem Balkon.

Das gilt besonders für die eher tristen Winter-Zeit, wenn sich die meisten Pflanzen in ihrer Ruhephase befinden.

 

Blau-lila Glaskugel aufgesteckt auf einem Holz-Stiel in einem Balkonkasten
Bild: Blau-lila Glaskugel auf einem Holz-Stiel in einem Balkon-Kasten *

 

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Geschichte und Hersteller

Bereits in der Antike konnten Griechen und Römer Glasperlen herstellen. Die aufwendigere Herstellung von Glaskugeln hat gleichfalls eine jahrhundertlange Tradition und reicht bis ins späte Mittelalter zurück.

Ab etwa dem 1. Jahrtausend verfügten venezianische Glasbläser in Italien über die damals konkurrenzlosen Fertigkeiten zur Herstellung von Glaskugeln.

Diese avancierten in der Folge zur exklusiven Gartendeko in römischen Landhäusern und Villen.

Zum Schutz gegen Brände in der Stadt Venedig und gegen die Spionage des Wissens um die hohe Kunst der Glasbläserei wurden die Glashütten ab dem Jahr 1291 nach Murano verlegt.

Die Inselgruppe Murano liegt 1,1 km nordöstlich von Venedig und wurde in der Folge das Zentrum höchster Glaskunst im Mittelalter.

Von hier stammt auch das bekannte, qualitativ sehr hochwertige Murano-Glas, das sich bis heute durch sehr hohe Reinheit, Farbtransparenz und Stabilität auszeichnet.

Nicht zuletzt durch ein spezielles Verfahren, bei dem farbige oder farblose Glasfasern/Glasstäbe innerhalb einer gläsernen hohlen Gussform angebracht und dann mit farblosem Glas ausgegossen werden.

In Deutschland etablierten sich ab dem 16. Jahrhundert mehrere Glashütten in waldreichen Gebieten wegen der holzintensiven Beheizung der Glasöfen.

Diese sog. Waldglashütten gab es im Bayerischen Wald (Bayern), Schwarzwald (Baden-Württemberg), Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz) und Thüringer Wald (Thüringen).

Ferner im südlichen Erzgebirge (Sachsen) oder auch im Fichtelgebirge, Odenwald und Spessart.

Einige dieser Glashütten bestehen bis heute wie die Glasmanufaktur Poschinger in Frauenau im Landkreis Regen (Niederbayern), wo auch Zwiesel Kristallglas beheimatet ist.

Ebenso die dortige Glashütte Eisch, die besonders hochwertige, handbemalte Glaskugeln als Gartendeko und Baumschmuck herstellt.

Eine der ältesten Glashütten in Deutschland wurde 1597 in der Stadt Lauscha (Landkreis Sonneberg) im Thüringer Wald gegründet.

Schon bald waren die Glasprodukte und Glaskugeln aus Lauscha wegen ihrer hohen Qualität weitherum bekannt.

Ein weiterer Hersteller ist Peter Kaspar in Neckarzimmern (Neckar-Odenwald-Kreis), der Glaskugeln und Glasblumen-Deko aus einem Guss mit etwa ein Meter hohen massiven Glas-Stielen herstellt, die man in den Gartenboden stecken kann.

Ferner gibt es die Firma Joska Kristall im niederbayerischen Bodenmais, bei der man ein umfangreiches Sortiment von Gartenkugeln aus Glas für Garten, Terrasse und Weihnachtsbäume kaufen kann.

Oder die Firmen Hutschenreuther in Selb (mittlerweile zum Rosenthal-Konzern gehörend) und Rödentaler Living Glass in Rödental, beide in Oberfranken ansässig.

 

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Glaskugeln als Baum-Dekoration zu Weihnachten

Glaskugeln zum Aufhängen an Gartenbäumen und Weihnachtsbäumen oder als Dekoration für einen Adventskranz aus Tannenzweigen sind an Weihnachten sehr verbreitet im deutschsprachigen Raum.

Die gläsernen Christbaumkugeln sollen ihren Ursprung in Deutschland im Thüringer Wald haben (vgl. auch die durch Glasbläserhandwerk bekannt gewordene Stadt Lauscha weiter oben):

Der Überlieferung nach konnte sich im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts ein Lauschaer Glasbläser zu Weihnachten keine Früchte wie Äpfel oder Nüsse leisten konnte, um den Weihnachtsbaum zu dekorieren.

Aus diesem Grund soll er anstelle dessen die ersten Christbaumkugeln hergestellt haben.

 

Kleiner Weihnachtsbaum mit Kugeln aus Glas
Bild: Glaskugeln am Weihnachtsbaum
Gold-verzierte rote Christbaum-Kugel
Bild: Gold-verzierte rote Christbaum-Kugel

 

Die bunten Glaskugeln haben seitdem in der Weihnachtszeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz ihren festen Platz als Christbaumschmuck im Garten, Haus oder in der Wohnung.

Sie symbolisieren alle Arten von Früchten wie z.B. Äpfel, Birnen und Orangen.

 

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Rosenkugeln aus Glas

Hohle Glaskugeln mit einer Bohrung, die mit der Öffnung in die Erde gesteckt werden, haben nicht nur eine Funktion als bodennahe Gartendekoration.

Vielmehr bieten sie Käfern einen Unterschlupf, die in der Nacht dann Schädlinge auf Rosen und Blumen jagen.

Dieser Bedeutung für die Schädlingsbekämpfung im Rosen- und Blumenbeet verdanken die bunten Glaskugeln den Namen Rosenkugeln.

Zudem sollten die frostsicheren Rosenkugeln im Bauerngarten durch ihre Spiegelung Raubvögel von oben irritieren und diese von den Beeten und Hühnern fernhalten, weshalb sie auch Habichtskugeln genannt wurden.

Damit allerdings der Effekt einer Abschreckung von Raubvögeln funktioniert, muss man wohl eine größere Zahl von Rosenkugeln für den Garten kaufen, um so von oben ein Meer von Lichtreflexen zu erzeugen.

Es gibt die Geschichte, dass sich Ludwig II. von Bayern sehr an den damals exklusiven Rosenkugeln aus Glas erfreut haben soll.

Deshalb ließ der König die spiegelnden Rosenkugeln, die er auch Traumkugeln nannte, im Park von Schloß Berg am Starnberger See befestigen.

 

Blaue und goldene Rosenkugel aus Glas aufgesteckt auf Holz-Stöcken im Vorgarten
Bild: Zwei Gartenkugeln aus Glas (Rosenkugeln) auf Holzstöcken im Vorgarten *

 

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Klarglas-Kugeln für die Garten-Bewässerung

Glaskugeln als Wasserspender sind durchsichtig, innen hohl und sitzen auf einem Glasrohr, das gleichzeitig als Stiel fungiert, mit dem sie in die Erde gesteckt werden.

Füllte man die Bewässerungskugeln (Durstkugeln) mit klarem Wasser, geben sie mit ihrem Durchgangsloch kontinuierlich Wasser an den Boden ab.

Die Erde, die beim in die Erde stecken in das Rohr kommt, verhindert dabei, dass das Wasser aus der Kugel auf ein Mal ausläuft.

 

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Mythologische Bedeutung

Den Dekokugeln aus Glas wurde traditionell, nicht nur im chinesischen Feng-Shui, ein positiver Effekt für ihre Besitzer zugeschrieben.

So nahm man an, dass Glaskugeln, weil sie in alle Richtungen spiegeln, böse Kräfte und Unglück vom Haus und den Bewohnern fernhalten.

Deshalb galten die Gartenkugeln lange Zeit als Glückskugeln und auch die venezianischen Glasbläser auf Murano sprachen den Gartenkugeln geheimnisvolle Kräfte zu.

Nicht zu vergessen, dass die Glaskugel aus Vollglas traditionell im Okkultismus zum Hellsehen, Wahrsagen oder zum Meditieren verwendet wurde und wird.

Die Magie vom "Blick in die Kristallkugel" zum Voraussagen der Zukunft ist allerdings wissenschaftlich umstritten.

 

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