Bambus - Bambuspflanzen
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition, Eigenschaften, Merkmale
  2. Einteilung, Herkunft, Verbreitung
  3. Zur Namensherkunft
  4. Arten, Sorten, Beispiele
    1. Zwergbambus
    2. Kleiner Wuchs
    3. Mittelgrosser Wuchs
    4. Riesenbambus
  5. Tipps zum Pflanzen
  6. Symbolik in der Gartengestaltung und Gartenkunst
  7. Tipps zum Schneiden
  8. Wirkung in Medizin und TCM
  9. Verwendung als Nahrungsmittel
    1. Bambussprossen
    2. Bambustee
  10. Bedeutung als Nahrung für Tiere
  11. Nutzung als nachwachsender Rohstoff
  12. Wissenswertes über Namensvetter
  13. Bambusgärten in Deutschland und Europa

Definition, Eigenschaften, Merkmale

Was ist Bambus ? Die Bambusgewächse (Bambusoideae) sind eine Unterfamilie innerhalb der Pflanzenfamilie der Süßgräser (botanisch: Gramineae, Poaceae), die zur Klasse der Bedecktsamer (Magnoliopsida) zählen.

Bambus war im Tertiär, dem Zeitalter der Erdneuzeit (65 Millionen Jahre - 2 Millionen Jahre), in Europa heimisch, bis eine extreme Trockenphase auftrat.

Seidenhändler brachten wieder die ersten winterfesten Bambuspflanzen der Gattung Phyllostachys etwa Mitte des 19. Jahrhunderts aus Asien nach Europa.

Unter allen Süßgräsern ist Bambus (englisch: bamboo) die größte aller Arten und darüber hinaus auch die am schnellsten wachsende Pflanze der Welt/auf der Erde überhaupt.

Wegen seiner hohen Wuchsgeschwindigkeit von bis zu einem Meter pro Tag und seiner großen Härte soll der Bambus in Asien früher zur Folterung verwendet worden sein.

Die dahinter stehende Idee bei dieser Foltermethode ist, die Opfer mit dem Rücken auf junge Bambus-Pflanzen zu binden, die dann langsam den Körper durchbohren.

Die Riesengräser können Wuchshöhen von über 35 Metern erreichen und bestimmte Sorten wachsen pro Tag zwischen einem halben und einem Meter.

Die meisten Bambuspflanzen blühen erst sehr spät nach etwa 15 bis 100 Jahren und das auch nur einmal.

Nach der Blüte sterben die meisten Arten dann ab, weil sie die Bildung von Blüten zu sehr schwächt.

Bambus-Gräser mit ihren verschiedenen Arten zählen daher zu den sog. hapaxanthen oder semelparen Pflanzen, die in ihrem Leben nur einmal blühen oder fruchten und danach absterben.

 

Muriel-Bambus, der botanisch Fargesia murielae bezeichnet wird
Bild: Muriel-Bambus (Fargesia murielae), der ohne Rhizome im Garten wächst

 

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Einteilung, Herkunft, Verbreitung

Weltweit gibt es etwa 115 Bambus-Gattungen, über 1.400 Bambus-Arten und drei Tribus in der Unterfamilie der Bambusgewächse, die bis auf Europa und die Antarktis weltweit heimisch sind:

 

  • Arundinarieae

Bambus mit Verholzung, 28 Gattungen mit 533 Arten, Herkunft: gemäßigte Klimazone

  • Bambuseae

Bambus mit Verholzung, 66 Gattungen mit 784 Arten, Herkunft: Subtropen und Tropen von Afrika, Amerika, Asien und Europa

  • Olyreae

Krautiger Bambus, der nicht verholzt, mit 21 Gattungen und 122 Arten, Herkunft: Mittel- und Südamerika, Karibik und Neuguinea

 

Die meisten Bambusarten und -gattungen sind verholzend und stammen aus dem Tribus Arundinarieae und Bambuseae.

Die Verbreitung der meisten Bambus-Gewächse liegt in den Tropen und Subtropen und über ein Drittel der Arten sind in China beheimatet.

 

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Zur Namensherkunft

Die deutsche Bezeichnung "Bambus" leitet sich vermutlich aus dem englischen Wort "Bamboo" ab.

Denn die Bambuspflanze kann beim Verbrennen, wenn die Zellen-Kammern durch die Hitze platzen, einen ohrenbetäubenden Krach ("Bam Boo!") verursachen.

Botanisch wurde der Name "Bambus" durch den schwedischen Naturforscher, Botaniker und Biologen Carl von Linné (1707 - 1778) eingeführt.

Carl von  Linné hat diesen Namen vermutlich aus dem indischen Wort "Mambu" oder "Bambu" abgeleitet.

 

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Arten, Sorten, Beispiele

Die folgende Übersicht enthält Beispiele für relativ winterharte Bambuspflanzen und deren Züchtungen (Kultivare und Varietäten), wie man sie auch in Baumschulen und Garten-Center kaufen kann.

Geordnet ist die Liste nach der Wuchshöhe und zu jeder Bamubspflanze wird die kurzfristig mögliche Tiefsttemperatur angegeben:

Zwergbambus (bis 1,5 m Wuchshöhe)

  • Schirm-Bambus (Fargesia murielae 'Bimbo'): kleinste Fargesia ohne Ausläufer, winterhart bis -26°C

  • Zwerg-Bambus (Sasa pumila, var. Pleioblastus chino pumilus): winterhart bis -25°C

  • Zwergbambus (Pleioblastus pygmaeus): winterhart bis -20°C

 

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Kleiner Bambus (1,5 bis 3 m Wuchshöhe)

  • Bambusa multiplex 'Elegans': winterfeste Bambusart bis -9°C

  • Chimonobambusa marmorea: je nach Alter winterfest von -10°C bis -16°C

  • Muriel-Bambus (Fargesia murielae): winterfeste Bambusarten ohne Rhizome bis -26°C

  • Sasa latifolia: winterfeste Bambusart bis -18°C

  • Sasa palmata 'Nebulosa': winterfeste Bambusart bis -22°C

  • Sasa tesselata: winterfeste Bambusart bis -18°C

 

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Mittelgroßer Bambus (3 bis 9 m Wuchshöhe)

  • Bisset-Bambus (Phyllostachys bissetii): winterfesteste Bambusart der Gattung Phyllostachys bis -25°C

  • Kranichknie-Bambus/Goldrohrbambus (Phyllostachys aurea): als Hecke geeignet, winterhart bis -20°C

  • Japanischer Pfeilbambus (Pseudosasa japonica): winterhart bis -20°C

  • Rauher Gelbrinnen-Bambus (Phyllostachys aureosulcata): winterhart bis -24°C

  • Phyllostachys propinqua 'McClure': winterhart bis -22°C

  • Schirm-Bambus (Fargesia nitida, verschiedene Sorten): auch Gartenbambus, winterhart bis -28°C

  • Schwarzer Bambus/Schwarzrohrbambus (Phyllostachys nigra): winterhart bis -24°C

 

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Riesenbambus (über 9 m Wuchshöhe)

  • Moso-Bambus (Phyllostachys edulis / Phyllostachys heterocycla pubescens), winterfest bis -16°C

  • Riesen-Bambus (Phyllostachys viridiglaucescens): winterhart bis -24°C

  • Tigerbambus (Phyllostachys nigra 'Boryana'): winterhart bis -22°C, nur an milden Standorten
     

Die weltweit größte Bambusart ist der Riesenbambus (Dendrocalamus giganteus), der jedoch nicht winterfest ist.

Er kann eine Wuchshöhe von bis zu 40 Metern und einen Halmdurchmesser von bis zu 35 cm erreichen.

Dieser Riesenbambus ist auch der größte Grashalm der Welt und kann bei tropisch-warmem Klima bis zu 70 cm am Tag wachsen.

Er ist ursprünglich in China, Indien und Thailand heimisch und eignet sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Zimmerpflanze:

Denn bei Temperaturen unter 20° reduziert der Riesenbambus sein Wachstum erheblich und bei Temperaturen unter 10° C stellt er es vollständig ein.

 

Der Bamboo-Garden in der japanischen Stadt Kamakura im Hasedera-Tempel mit Bambuspflanzen an einem Stein-Weg
Bild: Bamboo-Garden im Hasedera-Tempel der japanischen Stadt Kamakura

 

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Tipps zum Pflanzen

Bambus-Pflanzen im Garten haben den Vorteil, dass sie wenig Pflege benötigen und sehr schnell wachsen.

Sie werden deshalb als immergrüner Sichtschutz und Windschutz im Garten und in Terrassen-Nähe gepflanzt.

Die meisten Bambusarten bevorzugen nährstoffreiche, leicht feuchte Böden und einen halbsonnigen bis schattigen Standort.

Allerdings haben fast alle Bambuspflanzen die Eigenschaft, dass sie sich sehr schnell ausbreiten und auch unerwünscht auf Nachbargrundstücken wuchern.

Um zu verhindern, dass die Wurzelstöcke (Rhizome) des Bambus im Garten unterirdisch wuchern, können die Pflanzstellen mit einer etwa 70 cm tiefen Rhizomsperre oder Wurzelsperre eingefasst werden.

Diese Rhizomsperren aus Kunststoff gibt es fertig zu kaufen im Gartencenter und bei Gärtnereien.

Eine weitere Möglichkeit, das starke Wuchern von Bambus einzugrenzen, ist ihn im Kübel zu halten.

Zu den Bambusarten ohne Ausläufer zählt der Muriel-Bambus (Fargesia muriela), der sich deshalb ohne Rhizomsperre als Zierpflanze im Garten eignet.

 

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Symbolik in der Gartengestaltung und Gartenkunst

In der chinesischen Gartenkunst des Feng Shui ist der Bambus ein wichtiges Element der Gartengestaltung.

Dort zählt der Bambus als Pflanze neben der Kiefer und der Pflaume zu den "Drei Freunden der kalten Jahreszeit".

Der Begriff "Drei Freunde der kalten Jahreszeit" bezieht sich dabei auf die Fähigkeit der drei Pflanzen, großer Kälte zu widerstehen.

Denn Kiefer und Bambus bleiben auch im Winter immergrün, während die Pflaume noch vor Ende des Winters blüht.

Zusammen mit der Chrysantheme, der Orchidee und der Pflaume zählt der Bambus in der chinesischen Malerei außerdem zu den "Vier Edlen" bzw. den "Vier Vorbildlichen" malerischen Motiven.

Weil Bambuspflanzen immergrün wachsen, sind sie in China außerdem ein Symbol für langes Leben, Reichtum und Stärke.

Allgemein steht der Bambus in der Pflanzen-Symbolik durch seinen geraden und aufrechten Wuchs für den Weg zu Bescheidenheit und Erleuchtung.

In Indien ist Bambus ferner ein Symbol der Freundschaft, in Japan ein Symbol der Reinheit und auf den Philippinen ein Symbol für Glück.

In der Gartengestaltung sind Bambuspflanzen geschätzt wegen der zeitlos-eleganten Atmosphäre und des asiatischen Flairs, den sie im Garten verbreiten.

Hinzu kommt, dass Bambus-Gräser kaum Schädlinge im Garten vorfinden und sehr widerstandsfähig sind.

So überlebte der Bambus z.B. auch als einzige Pflanze die Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki.

 

Winterharte grüne und braune Bambushalme der Sorte Phyllostachys propinqua McClure im Winter
Bild: Winterharte, grüne und braune Bambushalme (Phyllostachys propinqua 'McClure') in Bayern *

 

Bambuspflanzen finden in der Gartengestaltung Verwendung als begleitende Sumpfpflanzen neben Hainsimsen (Luzula), Blumenarten für feucht-nasse Böden, Seggen (Carex) oder Schilfpflanzen.

 

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Tipps zum Schneiden

Der beste Zeitpunkt, um Bambus zu schneiden ist im Frühjahr, bevor die Pflanzen neu austreiben. Allerdings muss man den Garten-Bambus nicht regelmässig zurückschneiden.

Aus optischen Gründen können ältere Halme, die ab einem Alter von etwa 5 Jahren unansehlich sind, herausgeschnitten werden.

Zu beachten ist, dass durch das Schneiden einzelner Bambus-Halme die Pflanze stärker verzweigt und sich so bei mehreren in Reihe gepflanzter Bambuspflanzen eine dichte Hecke bildet.

Bambuspflanzen wie die Fargesia-Arten eignen sich auch für einen Formschnitt im Frühjahr.

Sehr niedrig wachsende Bambusarten wie der Zwergbambus, die als Bodendecker im Garten gepflanzt werden, kann man jedes Frühjahr stark zurückschneiden.

 

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Wirkung in Medizin und TCM

Wegen des hohen Kieselsäure-Gehalts und seiner beruhigenden Wirkung findet Bambus in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) Anwendung.

So z.B. als Bambusextrakt „Tabaschir/Tabaxir“ gegen Depressionen, Nervosität oder Erkältungen.

Der Bambusextrakt "Tabaschir/Tabaxir" wird in China aus dem Bambuszucker (auch Bambuskampfer) von Rohrbambus (Bambusa arundinacea, Syn. Bambusa bambos) gewonnen, einer in Deutschland nicht winterharten Riesenbambus-Art.

Tabaschir/Tabaxir entsteht in den Hohlräumen zwischen den Knoten von Bambusrohr.

Außerdem soll Bambus entwässernd, verdauungsfördernd und stärkend für Bindegewebe und Haut wirken.

In der indischen Medizin und der Ayurveda-Heilkunst finden Bambus-Extrakte als Heilpflanzen zur Stärkung des Magens oder gegen Asthma, Entzündungen und Menstruationsschmerzen Verwendung.

 

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Verwendung als Nahrungsmittel

Verschiedene Bestandteile von Bambus-Pflanzen wie Blätter und Sprossen finden in Asien, v.a. in China, Japan und Vietnam, vielfach Verwendung als Nahrungsmittel und Getränke.

Von Bedeutung sind besonders Bambussprossen und Bamustee, die nachfolgend kurz vorgestellt werden.

Bambussprossen

Als Lebensmittel und Sprossengemüse eignen sich besonders die kalorienarmen, gekochten Sprossen (Schösslinge) der Gattung Phyllostachys, Bambusa oder Dendrocalamus.

Bambussprossen werden vor allem in Rezepten der asiatischen Küche für Wok-Gerichte und Suppen, als Beilagen für Reis-Gerichte und Rohkost-Salate oder als Einzelspeisen verwendet.

Allerdings enthalten Bambussprossen in ihren Sprossspitzen Blausäure-Glykoside, die erst durch Kochen neutralisiert werden können, weshalb der Bambus auch zu den Giftpflanzen zählt.

Der Verzehr gekochter Bambussprossen gilt als gesund wegen des hohen Gehalts an Kieselsäure (Silizium), was zu einer Stärkung von Bindegewebe, Haare und Haut beitragen kann.

In Europa werden Bambussprossen als spargelähnliches Gemüse nur in Italien im Tal Val Fontanabuona in der Nähe von Genua gezüchtet, weil das dortige milde Klima ideale Voraussetzungen für den Anbau bietet.

 

Bambussprossen nach dem Kochen und nach asiatischem Rezept mit weißer Soße auf weißem Porzellanteller mit Holz-Essstäbchen
Foto: Bambussprossen nach dem Kochen (asiatisches Rezept)

 

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Bambustee

Aus Bambus-Blättern kann man einen gesunden Kräutertee zubereiten. Als Blättertee eignen sich dabei speziell die jungen Blätter der Gattung Sasa (Sasa palmata und Sasa kurilensis).

Bambustee aus jungen Bambusblättern gilt in Asien wegen seines hohen Gehalts Eisen, Kalium, Mineralien, Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffe als sehr gesund.

Durch den hohen Gehalt an Kieselsäure (Silizium) können Bambustees wie auch Bambussprossen zu einer Stärkung des Bindegewebes und einer Hautstraffung beitragen.

Außerdem enthält Bambustee kein Teein/Koffein und ist daher auch als Getränk für Kinder geeignet.

 

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Bedeutung als Nahrung für Tiere

Bambusblätter sind die Haupt-Nahrung des Pandabärs (Ailuropoda melanoleuca), der auch Riesenpanda oder Großer Panda genannt wird.

Der Große Panda frisst pro Tag bis zu 40 kg Bambus und ist gegen die in Rohpflanzen und Sprossen enthaltene Blausäure unempfindlich.

Die in China beheimateten Pandas schmücken das Logo der Welt-Naturstiftung WWF (World Wide Fund For Nature) und stehen seit dem Jahr 1939 unter Artenschutz.

Denn wegen der Besiedelung ihres natürlichen Lebensraumes durch Menschen und die Nutzung ihres Fells ging ihr Bestand dramatisch zurück.

 

Spendenaufruf des WWF - Nicht nur der Pandabaer braucht unsere Hilfe

 

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Nutzung als schnell nachwachsender Rohstoff

Als Werkstoff wird Bambus in Asien traditionell für hunderte verschiedene Zwecke eingesetzt wie z.B. für Bambusbetten, Bambuskörbe oder Bambusmatten.

Ferner für Bambusmöbel, Bambusparkett, Bambusrohre, Kleidung, Hüte, Bambusschirme, Bambuszäune, Musikinstrumente (z.B. Panflöten) oder zur Papierherstellung.

Der in Asien oft als "Holz für arme Leute" bezeichnete Bambus ist speziell in China und in Südamerika seit tausenden von Jahren ein wichtiger Baustoff und Holz-Ersatz für Bau-Gerüste, Häuser, Wasserleitungen und sogar Brücken.

Ursache dafür sind die mechanische Festigkeit und statischen Eigenschaften, die den Bambus in den Bereich von Hartholz und sogar Stahl rücken, jedoch bei deutlich geringerem Gewicht.

Allerdings verholzen Bambushalme erst nach etwa drei Jahren vollständig, weshalb sie auch nicht vorher geschnitten werden sollten.

Verholzende Bambuspflanzen sind auch als Brennstoff geeignet und werden in Asien traditionell als Energieprodukte wie Bambus-Pellets oder Holzkohle verwendet.

Stark verdichtete Bambus-Holzkohle und -Pellets haben einen mehr als doppelt so hohen Brennwert wie herkömmliche Holz-Brennstoffe.

Im Außenbereich sind ferner Verbundwerkstoffe aus Bambus-Fasern und recyclingfähigen Kunstoffen (Polymeren), sog. Bamboo Plastic Composites (BPC).

Dabei handelt es sich um ein sehr strapazierfähiges und witterungsbeständiges Material für Bodenbeläge wie Balkon- und Terrassen-Dielen.

Wie auch Wood Plastic Composite (WPC), also Holz-Kunststoff-Verbundstoff, splittert oder reisst Bamboo Plastic Composite (BPC) nicht und vergraut kaum.

Außerdem ist Bambus-Kunststoff-Verbundstoff stark wasserabweisend, sehr pflegeleicht, verformungsbeständig und weitgehend unempfindlich gegenüber Insekten und Pilzen.

 

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Wissenswertes über Namensvetter

Anders als der Name es vermuten läßt, gibt es beim Bambus mehrere Pflanzen mit gleichem Namen, die nicht zu den Bambuspflanzen zählen.

So gehören die im Handel als Glücksbambus (Lucky Bamboo) verkauften Zimmerbambus-Arten zu den Drachenbaum-Arten (Dracaena fragrans und Dracaena sanderiana).

Somit zählt der mit Warenzeichen geschütze Glücksbambus (wie auch das Spargel-Stängelgemüse) zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) innerhalb der Bedecktsamer.

Auch der Zimmerbambus (Pogonatherum paniceum), den es im Pflanzenhandel unter den Bezeichnungen Bonsai-Bambus oder Bambusgras zu kaufen gibt, zählt nicht zu den Bambusarten.

Anders als sein Name vermuten lässt, gehört er zur botanischen Unterfamilie der Panicoideae innerhalb der Süßgräser (Poaceae).

Weitere Namensvetter, die wegen ihrer Blätter oder Halme oft für Bambuspflanzen gehalten werden, und die man als Pflanze beim Großhändler mit Bambusbezeichnungen kaufen kann, sind:

 

  • der Himmelsbambus (Nandina domestica): ein immergrüner Strauch aus der Pflanzenfamilie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) in der Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales)

  • die Bambusorchidee (Dendrobium nobile): eine Topfpflanze aus der Pflanzenfamilie der Orchideen (Orchidaceae), die zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae) zählen innerhalb der Gruppe der Einkeimblättrigen (Monokotyledonen)

  • der Hängebambus/Flecht-Straußgras (Agrostis stolonifera): zählt zur Gattung der Straußgräser (Agrostis) innerhalb der Süßgräser (Poaceae)

 

Nicht zu vergessen die Amerikanische Weideneiche (Quercus phellos), die wegen ihrer bambus-ähnlichen Blätter auch Bambuseiche genannt wird, und zu den Eichenbäumen innerhalb der Laubbaum-Arten zählt.

 

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Bambusgärten in Deutschland und Europa

Wer auf der Suche nach einem größeren öffentlichen Bambusgarten in Deutschland ist, der wird in den folgenden Bundesländern und Orten fündig:

 

  • Bambus-Informationszentrum Steinwedel und der Zoo in der Region Hannover (Niedersachsen)

  • Bambusgarten der Gärtnerei Hofstetter Mühle in Heiligenberg in Oberschwaben (Baden-Württemberg)

  • Bambusgarten im Park des markgräflichen Schlosses in Baden-Baden (Mittlerer Oberrhein, Baden-Württemberg)

  • Bambusgarten im Koreanischen Garten (Seouler Garten) im Erholungspark Marzahn in Berlin

  • Bambusgarten im Botanischen Garten in Klein Flottbeck im Bezirk Altona in Hamburg

  • Bambusgarten und Bambuszentrum Rhein-Main in Langenselbold im Main-Kinzig-Kreis sowie im Palmengarten und Bethmannpark in Frankfurt am Main (Hessen)

  • Bambusgarten im Bambus Zentrum München-Ismaning in Oberbayern und im Botanischen Garten München-Nymphenburg (Bayern)

  • Bambusgarten von Schloß Dyck in Jüchen im Rhein-Kreis Neuss sowie im Botanischen Garten Dortmund und der Universität Duisburg-Essen (Nordrhein-Westfalen)

  • Bambus-Haus im Schmetterlingsgarten Aumühle-Friedrichsruh im Sachsenwald (Schleswig-Holstein)

 

Der älteste und größte Bambusgarten in Europa befindet sich in Südfrankreich in der Nähe der Gemeinde Anduze und der Stadt Nîmes am Südrand der Cevennen-Gebirgsregion:

Die La Bambouseraie de Prafrance wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Botaniker Eugène Mazel (1828-1890) als Botanischer Garten errichtet und beherbergt Hunderte verschiedener Bambusarten.

Ferner gibt es in Frankreich noch den Bambusgarten von Vanne in der Region Franche-Comté oder den Bambusgarten von Planbuisson im Kanton Le Buisson-de-Cadouin in der Region Aquitanien.

Auch in der Schweiz gibt es große Bambus-Gärten wie zum Beispiel auf der Insel Brissago im Lago Maggiore im Kanton Tessin.

Oder im Chinagarten der Stadt Zürich, in dem die "Drei Freunde im Winter" (Föhre, Bambus, Winterkirsche) im Mittelpunkt stehen.

Nicht zu vergessen in Österreich der über hundert Jahre alte Bambusgarten im Botanischen Garten der Universität Wien.

Oder in Italien der 3000 m² große Bambusgarten der Villa Carlotta in Tremezzo am Comer See und der Bambusgarten von Schloss Trauttmansdorff östlich von Meran (Südtirol).

 

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