Fruchtsträucher
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Arten, Sorten, Beispiele
    1. Obststrauch
    2. Nussstrauch
  3. Hinweise zur Systematik

Definition

Was sind Fruchtsträucher ? Der Begriff "Fruchtstrauch" (englisch: fruit bush) stammt nicht aus der Botanik, sondern aus der Umgangssprache.

Er bezeichnet in diesem Lexikon Sträucher-Pflanzen innerhalb der Samenpflanzen, die für den Menschen essbare Früchte tragen.

Früchte werden botanisch von Bedecktsamern (Angiospermen) gebildet, d.h. von Pflanzen mit geschlossenem Fruchtknoten, der die Samen bis zu ihrer Reife enthält.

Nacktsamer (Gymnospermen) wie z.B. Nadelbäume und Nadelsträucher bilden dagegen frei liegende Samen, die von einem Samenmantel (Arillus) umgeben sind.

Fruchtsträucher sind eine wertvolle Nahrungsgrundlage für viele Insekten-, Säugetiere- und Vogel-Arten.

Sie spielen deshalb eine wichtige Rolle beim Pflanzen einer Vogelschutzhecke oder Schmetterlingshecke.

Das gilt in erster Linie für einheimische Fruchtsträucher, denn exotische Fruchtstrauch-Arten aus anderen Klima-Zonen bieten heimischen Tieren kaum eine Lebensgrundlage.

Exotische Fruchtsträucher benötigen darüber hinaus meist mehr Pflege als heimische Fruchtsträucher wie z.B. biologische oder synthetische Düngemittel und Spritzmittel gegen Schädlinge.

 

Mehrere rote Himbeeren, botanischer Name Rubus idaeus, an einem Zweig
Bild: Himbeeren (Rubus idaeus) am Zweig im Sommer (Ende August)

 

Im Frühjahr und Sommer gefallen Fruchtsträucher durch die leuchtenden Farben ihrer Blüten und Früchte.

Aus diesem Grund werden sie in der Gartengestaltung bevorzugt, um kräftige Farbakzente im Garten zu setzen.

 

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Arten, Sorten, Beispiele

Fruchtsträucher-Arten können nach folgender Liste danach unterteilt werden, ob ihre Früchte (Beeren, Nüsse oder Steinfrüchte) für den Menschen essbar sind:

Obststrauch

Obststräucher sind Sträucher mit essbaren Beeren und Steinfrüchten. Dazu zählen folgende Fruchtsträucher:

 

  • Felsenbirne (Amelanchier)

  • Heidelbeere (Vaccinium)

  • Himbeere (Rubus idaeus)

  • Holunder (Sambucus)

  • Johannisbeere (Ribes)

  • Jostabeere (Ribes x nidigrolaria)

  • Kornelkirsche (Cornus mas)

  • Preiselbeere (Ribes × nidigrolaria)

  • Sauerdorn (Berberis vulgaris): auch Gewöhnliche Berberitze

  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)

  • Zierquitte (Chaenomeles)

 

Weitere Informationen über Obststräucher gibt es auf der Unterseite → Obststrauch

 

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Nussstrauch

Nusssträucher sind Sträucher mit essbaren Nussfrüchten.  Dazu zählen folgende Fruchtsträucher:

 

  • Bluthasel (Corylus maxima 'Purpurea')

  • Gemeine Hasel (Corylus avellana): auch Haselnussstrauch

  • Korkenzieher-Hasel (Corylus avellana 'Contorta')

  • Lambertshasel (Corylus maxima)

 

Weitere Informationen Nusssträucher gibt es auf der Unterseite → Nussstrauch

 

Hinweise zur Übersicht:

 

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe "Beerensträucher" und "Beerenobststräucher" bzw. "Obststräucher" synonym verwendet.

Das ist allerdings begrifflich nicht korrekt, weil es Fruchtstrauch-Arten gibt, die kein für Menschen essbares Obst tragen und Pflanzengifte aufweisen.

Beispiele für Fruchtsträucher mit giftigen Früchten (Samen) sind Eibe, Faulbaum, Purgier-Kreuzdorn, Pfaffenhütchen, Seidelbast oder Zwergmispel.

 

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Hinweise zur Systematik

Sträucher mit essbaren Nussfrüchten bzw. Nüssen (Nusssträucher) zählen nach botanischer Definition ebenfalls zu den Obststräuchern.

Der einfacheren Übersicht halber sind diese Straucharten in einer eigenständigen Rubrik → Nusssträucher » zu finden.

Alle Sträucher mit Nussfrüchten können entweder als Busch oder als kleiner Nussbaum im heimischen Garten wachsen.

Im Unterschied zu Obstfrüchten sind bei Nussfrüchten die Fruchtwände vollständig verholzt und nicht wie bei den Beeren vollständig fleischig.

Nussfrüchte sind ferner nicht wie Steinfrüchte gestaltet, die einen verholzten Kern aufweisen, der von einer fleischigen Fruchthülle umgeben ist.

Sträucher mit Früchten, die für Menschen giftig sind, zählen zu den Giftpflanzen und sind in einer eigenständigen Rubrik → Giftsträucher » zu finden.

Diese Giftsträucher sind nicht für Tiere wie Vögel oder Insekten (Raupen, Schmetterlinge) giftig.

In der Umgangssprache wird gelegentlich fälschlicherweise der Begriff "Brombeersträucher" verwendet.

Botanisch sind Brombeeren (Rubus sectio Rubus) jedoch strauchig wachsende Kletterpflanzen und keine echten Sträucher.

Nicht winterharte, exotische Sträucher mit Früchten wie Feige, Granatapfel, Olive, Pepino (Melonenbirne) und verschiedene Zitruspflanzen (Citrus) eignen sich für Terrasse, Balkon oder Wintergarten:

Sie können je nachdem, ob es sich um Zwergsträucher, Kleinsträucher und Großsträucher handelt, als mobile Topfpflanzen oder Kübelpflanzen kultiviert werden.

 

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