Pflanzenwelt (Flora)

 

Das Verzeichnis enthält Tipps zur Flora Deutschlands mit Attraktionen, Ausflugszielen und Sehenswürdigkeiten der Pflanzenwelt wie Botanische Gärten, Schlossgärten, Parkanlagen, Nationalparks, Naturschutzgebiete oder Themen-Gärten.

 

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Nachfolgend eine weiterführende Bestimmung des Begriffes "Flora" und damit in Zusammenhang stehender Begriffe.

 

 


 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition und Erklärung
  2. Was ist ein Florenreich ?
  3. Was bedeutet Vegetation ?
  4. Woher kommt der Name Flora ?
  5. Unterschied zu Botanik und Floristik
  6. Geographische Bezugsgrößen
  7. Bedeutung Botanischer Gärten

Definition und Erklärung

Was bedeutet Fauna und Flora ? Beides sind Begriffe aus der Biologie, der Wissenschaft aller Lebewesen auf der Erde. Sie bedeuten synonym auf deutsch: Tier- und Pflanzenwelt.

Der auf die gleichnamige römische Göttin zurückgehende Begriff Flora, auch Pflanzenwelt, bezeichnet die Gesamtheit aller Pflanzen, die in einem bestimmten Gebiet vorkommt und Gegenstand der Erforschung ist.

Der Begriff der Fauna, auch Tierwelt, bezeichnet die Gesamtheit aller Tiere, die in einem bestimmten Gebiet vorkommt und Gegenstand der Erforschung ist.

In der Biologie werden u.a. drei Reiche unterteilt: das Reich der Pflanzen, der Tiere und der Pilze.

Dieser klassischen Unterteilung folgend, kann wie bei Pflanzen mit Flora und bei Tieren mit Fauna analog für Pilze eine gebietsbezogene Definition gebildet werden.

Danach ist die Funga, auch Pilzflora oder Pilzwelt, die Gesamtheit aller Pilze, die in einem bestimmten Gebiet vorkommt und Gegenstand der Erforschung ist.

Verzeichnisse oder Kataloge, die einen Überblick einer Pflanzenwelt enthalten und nach einem bestimmten Schlüssel mit Bildern zur eindeutigen Bestimmung der Pflanzen systematisch geordnet sind, werden ebenfalls mit dem Begriff Flora bezeichnet.

 

Foto von einem Terracotta-Modell - Triumph der römischen Göttin Flora - im Museum der Schönen Künste von Valenciennes
Foto: » Triumph der römischen Göttin Flora « vom französischen Bildhauer Jean-Baptiste Carpeaux (1827-1875)

 

Hinweis: In der Biologie wird die Wissenschaft der Pflanzen in der Botanik, die Wissenschaft der Tiere in der Zoologie und die Wissenschaft der Pilze in der Mykologie behandelt.

 

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Was ist ein Florenreich ?

Wenn bestimmte Arten, Gattungen, Familien und Ordnungen von Pflanzen (vgl. Taxonomie) nur in einem bestimmten Gebiet vorkommen und dieses Gebiet dadurch eine sehr eigenständige Flora aufweist, dann wird dieses Gebiet als Florenreich bezeichnet.

Mit abnehmenden Anteil von einmaligen Pflanzen am gesamten Pflanzenvorkommen in einem Gebiet können neben den Reichen nachgelagert noch Regionen, Provinzen und Bezirke unterschieden werden.

Ein Florenreich, eine Florenregion, eine Florenprovinz und ein Florenbezirk sind demnach jeweils ein Sonderfall von Flora.

Zu den größten Florenreichen auf der Welt zählen die Antarktis, Australien und Tasmanien, Capensis (Kapregion von Südwestafrika), die Holarktis (Großteil der Nordhalbkugel ohne Tropen), die Paläotropis (Tropen der alten Welt) und die Neotropis (Tropen der neuen Welt).

Von diesen ist die Holarktis das größte Florenreich auf der Erde. Zu den wichtigsten Pflanzenfamilien der Holarktis zählen in alphabetischer Reihenfolge die Binsengewächse (Juncaceae), Birkengewächse (Betulaceae), Buchengewächse (Fagaceae), Geißblattgewächse (Caprifoliaceae), Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und Kieferngewächse (Pinaceae).

Ferner die Kreuzblütengewächse (Brassicaceae), Nelkengewächse (Caryophyllaceae), Rosengewächse (Rosaceae), Seggen (Carex), Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) und Weidengewächse (Salicaceae).  

 

"Als Gärtner braucht man einen gusseisernen Rücken mit einem Scharnier."

(Charles Dudley Warner, amerikanischer Schriftsteller und Garten-Liebhaber, 1829 - 1900)

 

 


 

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Was bedeutet Vegetation ?

Was ist der Unterschied zwischen Vegetation und Flora ? Der Begriff "Vegetation" wird bisweilen als Synonym für Flora/Pflanzenwelt verwendet.

Die Bedeutung der beiden Begriffe ist allerdings bei genauer Betrachtung unterschiedlich, wenngleich sich beide auf die Erforschung eines bestimmten Gebietes beziehen:

Bei dem Begriff Flora geht es rein um die systematische Erfassung und Auflistung von allen Pflanzen in einem bestimmten Gebiet oder Lebensraum (auch Habitat) nach taxonomischen Gesichtspunkten (Art, Gattung, Familie, Ordnung).

Dagegen liegt der Schwerpunkt bei dem Begriff Vegetation auf der Erfassung von Pflanzenformationen wie z.B. Laub- oder Nadel-Wälder, Regenwälder, Moore, Heiden, Wüsten, Steppen oder Gebirge in einem bestimmten Gebiet.

Im Unterschied zum Begriff der Flora wird bei der Vegetation außerdem die Zusammensetzung von Pflanzenarten innerhalb einer Pflanzenformation (z.B. Birken-Eichen-Wälder) erfasst mit einer Erklärung, wie diese Pflanzengesellschaften maßgeblich durch klimatische Bedingungen, Boden- und Wasserverhältnisse oder das Einwirken von Menschen und Tieren bestimmt wurden.

Es können verschiedene → Vegetationstypen unterschieden werden, wie sie oft in Naturschutzgebieten an Flüssen bzw. Flussufern, auf Wiesen, an Hängen , in Moorgebieten oder in Wäldern vorkommen.

 

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Woher kommt der Name Flora ?

Der Name Flora leitet sich aus dem Namen der römischen Göttin Flora ab, der Göttin der Blüte (speziell der Getreide-Blüte), der Blumen und des Frühlings in der römischen Mythologie (von lateinisch flos, floris = Blume, Blüte, Jugendkraft oder blühendes Leben).

Analog zur Namensgebung von Flora nach einer Göttin in der römischen Mythologie, liegt auch die Erklärung für den Namen Fauna in der römischen Mythologie.

Danach kommt der Name Fauna von der römischen Göttin Bona Dea (lateinisch: die gute Göttin), einer Tochter oder Gattin des Gottes Faunus, dem Gott der freien Natur und Beschützer der Tiere, Wälder und Ackerflächen von Bauern und Hirten.

Neben ihrer Rolle als Göttin der Frauen und Fruchtbarkeit, wurde Fauna ebenfalls die Rolle als Beschützerin von Tieren und Feldern zugeschrieben.

 

Ölgemälde auf Leinwand aus dem Jahr 1631- Das Reich der Göttin Flora - in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden
Bild: » Das Reich der römischen Göttin Flora « in der Mythologie von Nicolas Poussin (1594-1665), französischer Maler des klassizistischen Barocks

 

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Unterschied zu Botanik und Floristik

Die Botanik als Wissenschaft der Pflanzen beschäftigt sich mit der Erforschung von allen Pflanzen auf der Erde. Im Unterschied dazu beschäftigt sich die Floristik oder Floristische Geobotanik mit der Erforschung von Pflanzen, die in einem bestimmten Gebiet der Erde vorkommen.

Dieser wissenschaftliche Begriff Floristik ist zu unterscheiden vom handwerklichen Begriff der Floristik, der die künstlerische Gestaltung von Pflanzen- und Blumenarten (insbesondere von Schnittblumen) für Gedecke/Gestecke, Kränze und Sträuße bezeichnet.

Botanik und wissenschaftliche Floristik (Geobotanik) sind somit beide ein Teilbereich bzw. eine Einzelwissenschaft der Biologie (Wissenschaft aller Lebewesen in der Natur) und die Floristik (Geobotanik) ist ein Teilbereich der Botanik.

Die Dokumentation aller gefundenen Pflanzenarten als Ergebnis der Erforschung von Pflanzen in einem bestimmten geographischen Gebiet wird dann als Flora bezeichnet.

Stellt sich heraus, dass bestimmte Arten, Gattungen, Familien und Ordnungen von Pflanzen ausschließlich in einem bestimmten Gebiet vorkommen und dieses eine sehr eigenständige Flora aufweist, dann handelt es sich bei diesem Gebiet um ein sog. › Florenreich (vgl. oben).

 

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Geographische Bezugsgrößen

Folgende typische geographische Bezugsgrößen sind denkbar zur Untersuchung der Pflanzenwelt eines bestimmten Gebietes:

 

  • Stadt: z.B. Flora von Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Köln und Stuttgart.

  • Region: z.B. Flora der Toskana, am Gardasee, von Bayern, einer Wüste.

  • Land: z.B. Flora von Canada, Deutschland, Italien, Spanien, Südafrika.

  • Insel: z.B. Flora Mallorcas, der Kanaren, von Neuseeland, Madagaskar.

  • Kontinent: z.B. Flora von Afrika, Antarktis, Asien, Australien, Europa.

 

Innerhalb dieser geographischen Bezugsgrößen können dann die wichtigsten vorkommenden Pflanzenarten wie Blumen, Gräser, Gehölze (Bäume, Sträucher, Hecken), Gemüsepflanzen, Kräuter, Sporenpflanzen sowie wild wachsende Wald- und Wiesenpflanzen erfasst werden.

Außerdem kann sich die Untersuchung der Pflanzenwelt eines geographisch eingegrenzten Gebietes auch auf eine bestimmte Jahreszeit beziehen wie z.B. Flora im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter.

 

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Bedeutung Botanischer Gärten

Wer sich für die Pflanzenwelt eines bestimmten Gebietes interessiert, dass weiter entfernt ist von seinem Wohnort oder Land, in dem er lebt, für den kann ein Botanischer Garten einen lohnenswerten Besuch darstellen.

So bietet z.B. der Botanische Garten München in Nymphenburg ein Alpinum mit einem Überblick der alpinen Flora (Alpenflora) aus der ganzen Welt. Ferner vermitteln verschiedene Gewächshäuser einen Überblick der tropischen Pflanzenwelt.

Im Freigelände des Botanischen Gartens findet man außerdem zahlreiche Beispiele für die mediterrane Pflanzenwelt in Form mobiler Kübelpflanzen, die den Winter über an kältegeschützte Orte gebracht werden.

Ferner gibt es dort wie in den meisten Botanischen Gärten ein Arboretum als Sammlung von Gehölzen wie Laubbäumen und Nadelbäumen verschiedener Wuchshöhen und Sträucher verschiedener Größen.

Von Bedeutung zur Erkundung einer gebietsfremden Flora sind auch botanische Alpengärten wie der vom Botanischen Garten München unterhaltene Alpengarten auf dem Schachen im Wettersteingebirge (Ostalpen).

Der Alpengarten bietet in 1.860 Meter Höhe über Normalhöhennull (NHN) einen Überblick von kultivierten Alpen-Pflanzen und Alpenblumen z.B. aus dem Himalaja-Gebirge.

Tip: Auch öffentlich zugängliche Gärtnereien oder Baumschulen spezialisieren sich bisweilen und bieten einen Überblick über die Flora eines bestimmten Gebietes und einem Verzeichnis der einzelnen Pflanzen.

 

Hier geht es zum » Pflanzenlexikon und » Weiteren Begriffen aus der Pflanzenwelt

 

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