Moospflanzen (Bryophyta)
 

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition
  2. Fortpflanzung
  3. Arten, Aufbau und Unterteilung

Definition

Was sind Moospflanzen ? Die Moospflanze (botanisch: Bryophyta) ist eine blütenlose Sporenpflanze, die im Unterschied zu den Gefäßpflanzen bzw. Samenpflanzen keine Wurzeln, Sprossachse oder Blätter besitzt.

Moospflanzen nehmen vielmehr Nährstoffe aus ihrer direkten Umgebung und aus Niederschlägen auf.

Auch der Wasserhaushalt der Moospflanzen wird durch die Feuchtigkeit ihrer Umwelt geregelt, d.h. sie können Wasser nur aus der Luft oder durch Niederschläge aufnehmen und mangels einem Wasserleitungssystem nicht aus dem Boden.

Anstelle von Wurzeln besitzen Moospflanzen nur Zellfäden (Rhizoide) und erreichen deshalb nur eine Wuchshöhe von wenigen Zentimetern.

Die Rhizoide haben dabei eine reine Haltungsfunktion und sind nicht für die Leitung von Wasser zuständig.

Die Moospflanze zählt wie der Farn und die Flechte zu den ältesten, lebenden Pflanzenarten auf der Erde und kann mehrere tausend Jahre alt werden wie z.B. die Entdeckung von ca. 10.000 Jahre altem Rindenmoos in der Antarktis 1981 bewies.

Von der Moospflanze (englisch: Bryophytes) gibt es weltweit über 20.000 verschiedene Arten, wobei in Europa etwas über 1.100 Arten vorkommen.

Botanisch untersucht wird sie in der Bryologie, der Wissenschaft von den Moosen.

Wegen dem starken Rückgang natürlicher Feuchtgebiete, sinkender Grundwasserspiegel, intensiver Forst- und Landwirtschaft sowie Luftverschmutzung durch Schadstoffe sind Moospflanzen weltweit vom Aussterben bedroht.

Nicht umsonst stehen sie daher z.B. auf der Roten Liste gefährdeter Arten vom Bundesamt für Naturschutz in Deutschland.

 

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Fortpflanzung

Moospflanzen tun sich durch einen sog. Generationswechsel fortpflanzen, d.h. die Vermehrung und der Lebenszyklus besteht stets aus zwei aufeinander folgenden Generationen, die sich auch äußerlich unterscheiden.

Der wissenschaftliche Nachweis des Generationswechsels geht auf den deutschen Universitätsprofessor und Botaniker Wilhelm Hofmeister (1824 - 1877) zurück.

Ihm gelang erstmals im Jahr 1851 die Entschlüsselung der bis zu diesem Zeitpunkt unbekannten Fortpflanzung der Moospflanzen.

 

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Arten, Aufbau und Unterteilung

Welche Arten von Moospflanzen gibt es? Nach Aufbau und Wuchsform werden in der Botanik drei wichtige Gruppen unterschieden.

Die Beziehung dieser drei Gruppen zueinander und zu den Gefäßpflanzen ist allerdings noch nicht abschließend geklärt:

 

  • Hornmoos (Anthocerotopsida)

  • Laubmoos (Bryophyta): ein häufiger Vertreter ist z.B. das Sternmoos

  • Lebermoos (Hepaticophytina, Hepaticae)

 

Die Laubmoose unterteilen sich weiter in die folgenden Moosarten:

 

  • Klaffmoos (Andreaeaceae)

  • Torfmoos (Sphagnum)

  • Laubmoos i.e.S.

 

Innerhalb der Moospflanzen unterteilen sich die Laubmoosarten i.e.S. weiter in Echte Laubmoose (Bryidae), Vierzahnmoose (Tetraphididae), Frauenhaarmoose (Polytrichidae) und Koboldmoose (Buxbaumiidae).

Weitere Informationen über Moospflanzen im Garten mit Beispielen und ihre Bedeutung für das Ökosystem, als Bioindikator, Pionierpflanzen und Zeigerpflanzen, in der Medizin sowie über ihre wirtschaftliche und symbolische Bedeutung finden sich auf der Lexikon-Unterseite → Moose.

 

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